Zwei einfache Korkenzieher, wie Kellner sie im Restaurant verwenden, schwangen beim Praxistest des «Kassensturz» mit Abstand obenauf. Grund: Sie entwickeln die beste Hebelwirkung. Die Expertenjury prüfte, wie gut die Geräte die Kapsel am Flaschenkopf öffnen. Zudem untersuchte sie, wie das Eindrehen und das Herausziehen der Korkenzieher funktionierte, sowie die Art der Konstruktion.
Testsieger wurde das fast 75 Franken teure Produkt «Kellnermesser Pulltex Toledo» von Globus. Mit dem «Kellner-Korkenzieher» von Prix Garantie gibt es bei Coop aber schon für knapp 5 Franken einen guten Korkenzieher. Komplexere Modelle wie Spindel- und Luftdruck-Korkenzieher schnitten bloss mit «genügend», «ungenügend» oder sogar «schlecht» ab.
Auf dem letzten Platz landete der Pumpen-Korkenzieher der Marke Corky (39 Franken). Die Experten bezeichneten das Produkt als «Party-Gag». Grund: Das Entkorken gelang nur mit erheblichem Kraftaufwand, und der Korken flog dabei unkontrolliert durch den Raum. Der Schweizer Corky-Hersteller sagt dazu: Das System sei seit Jahrzehnten im Verkauf und «macht ohne grossen Kraftaufwand mit jedem Korken kurzen Prozess».
Wein: Das sollte man über das Öffnen und das Lagern wissen
Weinkapsel öffnen
Bei vielen Weinen ist der Flaschenkopf mit einer Kapsel aus Kunststoff oder Stanniol verschlossen. Man sollte diese Hülle entfernen, um den Korken möglichst leicht herausziehen zu können. Dafür kommen verschiedene Werkzeuge in Frage: eine ausklappbare Klinge am Korkenzieher, ein Küchenmesser mit glatter Klinge oder ein spezieller Kapselschneider.
Beim Öffnen mit Klinge sollte man das Messer ungefähr drei Millimeter unter dem oberen Rand des Flaschenkopfs ansetzen und leicht andrücken. Dabei die Flasche drehen. Dann lässt sich der Kapselhut abheben.
Den Kapselschneider setzt man auf den Flaschenkopf und dreht ihn. Die rollenden Messer trennen die Kapsel durch, dann lässt sich der Kapselhut abnehmen. Kapselschneider sind im Korkenzieher integriert oder als separates Gerät erhältlich.
Entkorkten Wein lagern
Angebrochene Weinflaschen sollte man gut verschlossen und stehend im Kühlschrank lagern. Bei erneutem Konsum sollte man sie etwa eine halbe Stunde vorher herausnehmen: Die tieferen Temperaturen verlangsamen die Reaktion mit Sauerstoff (Oxidation). Rotwein reagiert in der Regel empfindlicher auf Luft als Weisswein und ist deshalb meist weniger lang haltbar. Je jünger der Wein, desto robuster ist er. Weine, die länger im Eichenfass (Barrique) waren – zum Beispiel Rioja und Bordeaux – sind meist anfälliger auf Oxidation. Je kleiner der Rest in der Flasche, desto kürzer hält er sich. Ein Test des K-Tipp von Weinverschlüssen zeigte: Die Haltbarkeit von entkorktem Wein hängt vorab von Temperatur und Bewegung ab (K-Tipp 14/2019). Kühl gelagerter Wein hält doppelt so lange wie solcher, der bei Raumtemperatur herumsteht. Die Flasche sollte man möglichst wenig schwenken. Denn bei jeder Bewegung gelangt Sauerstoff in den Wein, was den Alterungsprozess anregt.
Gute Weinverschlüsse
Wie der K-Tipp-Test ausserdem zeigte, halten viele solche Systeme die Qualität des Weins kaum länger als ein normaler Korken. Immerhin: Mit der Vakuumpumpe «Vacu Vin Wine Saver Concerto» aus der Migros gibt es schon für etwas mehr als 22 Franken ein gutes Modell. Der Testsieger mit Gasbetrieb, «Coravin Model Two» von Globus, kostet rund 360 Franken.