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Eigentlich braucht es für ein Joghurt nur Milch und Milchsäurebakterien. Doch in fast allen industriell hergestellten Schweizer Joghurts hat es zusätzlich Milchprotein und oft auch Magermilchpulver drin.
So wird das Joghurt dicker und fester. In manchen Produkten stecken auch Stärke oder Gelatine tierischer Herkunft (Eiweiss aus Bindegewebe). Steht auf der Zutatenliste nur «Gelatine», handelt es sich um Schweinegelatine.
Alle diese Verdickungsmittel sind in der Schweiz erlaubt. «Sofern sie sauber deklariert sind», schränkt Urs Ackermann, Kantonschemiker-Stellvertreter des Kantons Bern, ein.
Anders in Deutschland: Sobald ein Joghurt solche Zusätze enthält, darf es nicht mehr als Joghurt, sondern nur noch als Joghurt-Erzeugnis bezeichnet werden. Das hat Konsequenzen für Schweizer Joghurts, die im Nachbarland verkauft werden: Die Migros muss auf allen Joghurtsorten, die sie auch in deutschen Filialen verkauft, die Zutatenliste anpassen.
Sogar die Schweizer Bio-Unternehmen fügen ihren Joghurts Milchprotein und Magermilchpulver hinzu. Laut Regula Bickel vom Forschungsinstitut für biologischen Landbau erwartet angeblich die Mehrzahl der Konsumenten, dass Bio-Joghurts so cremig und fest sind wie konventionelle Joghurts.
Einzig der Demeter-Verband für biologisch-dynamische Landwirtschaft setzt auf natürliches Joghurt. «Milchproteine sind stark verarbeitete Produkte. Wir setzen sie deshalb nicht ein», versichert Verbandssprecherin Susanna Küffer.
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