K-Tipp weiss, wie Mieter waschen
Eine Waschmaschine in der Mietwohnung: Nicht nur sauber waschen, sondern auch gut schleudern muss sie, weils sonst Probleme mit dem Wäschetrocknen gibt.
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K-Tipp 15/2004
22.09.2004
Pirmin Schilliger - redaktion@ktipp.ch
Wer sich nicht mehr wegen des strikten Waschplans oder des vom Vornutzer hinterlassenen Drecks ärgern will, verzichtet auf die Benützung der Waschküche im Miethaus und schafft sich selbst eine Maschine an. Diese kann in Toilette, Bad oder Küche an Wasserhahn und Steckdose problemlos angeschlossen werden. Für die relativ einfache Installation braucht es nicht unbedingt einen Fachmann.
Vor dem Gang ins Fachgeschäft ist es unumgänglich, in der Wohnung genau Mass zu nehmen. Die...
Wer sich nicht mehr wegen des strikten Waschplans oder des vom Vornutzer hinterlassenen Drecks ärgern will, verzichtet auf die Benützung der Waschküche im Miethaus und schafft sich selbst eine Maschine an. Diese kann in Toilette, Bad oder Küche an Wasserhahn und Steckdose problemlos angeschlossen werden. Für die relativ einfache Installation braucht es nicht unbedingt einen Fachmann.
Vor dem Gang ins Fachgeschäft ist es unumgänglich, in der Wohnung genau Mass zu nehmen. Die Auswahl an raumsparenden Modellen ist gross. Es lassen sich zwei Typen unterscheiden:
- Toplader: Sie fassen rund 5 Kilo Wäsche - so viel wie eine normale Waschmaschine -, sind aber statt 60 nur 40 bis 45 cm breit. Sie werden von oben geöffnet und lassen sich so auf engstem Raum bequem und rückenschonend bedienen. Die kleinsten Toplader sind nur gut 30 cm tief.
- Frontlader: Sie fassen rund 3 Kilo Wäsche, sind statt 90 nur rund 65 cm hoch und passen damit sogar unter ein Lavabo. Sie werden über eine Türe mit Bullauge von vorne geöffnet.
Diverse Tests - etwa der deutschen Stiftung Warentest (Stiwa) und des österreichischen Magazins «Konsument» - zeigen, dass bezüglich Wasch- und Spülwirkung die Raumsparer ihren grösseren Schwestern kaum nachstehen. Der häufigste Mangel: Einige Maschinen sind beim Schleudern zu laut. «Das kann gerade in Mietwohnungen stören», gibt Stiwa-Expertin Brigitte Kluth zu bedenken. Auch hält ein Drittel der Modelle nicht so lange, wie die Hersteller versprechen. Bei drei bis vier Wäschen pro Woche sollten die Maschinen mindestens 12 Jahre durchhalten.
Die Preisspanne bei den Raumsparern ist gross. Die Mittelklasse bewegt sich zwischen 1000 und 2000 Franken, Günstigmodelle sind bereits ab 600 Franken zu haben.
Die teureren Maschinen bieten Zusatzprogramme und -funktionen wie Startvorwahl, Schleuderstopp, individuelle Temperaturwahl, elektronische Türöffnung, digitale Displays oder eine Restzeitanzeige.
Integrierter Tumbler - hohe Stromrechnung
Die günstigeren Maschinen schleudern statt mit 1400 bis 1600 nur mit 600 bis 800 Umdrehungen pro Minute. So bleibt mehr Restfeuchte in der Wäsche, und sie hat länger, bis sie trocken ist. Auch eine Sicherung bei leckenden Schläuchen (Aquastopp) und einen Überlaufschutz kann der Käufer bei Modellen unter 1000 Franken nicht generell erwarten.
Zwar gibt es in der Oberklasse sogar Maschinen mit integriertem Tumbler. Allerdings treibt dies den Stromverbrauch markant in die Höhe.
Gegen Wasserschaden versichern
- Die Zustimmung des Vermieters für eine Waschmaschine in der Wohnung braucht es nur dann, wenn bauliche Veränderungen für die Installation nötig sind.
- Mieterinnen und Mieter müssen für die Schäden geradestehen, die der Betrieb einer Waschmaschine verursachen kann. Gedeckt werden die Schäden durch die Privathaftpflicht-Versicherung. Eine solche ist dann besonders wichtig, wenn die Maschine nicht über ein Sicherungssystem gegen Überschwemmungen verfügt.
- Nicht erlaubt in Wohnungen sind Plastikschläuche, sondern es sind Metall-ummantelte Schläuche vorgeschrieben, die zusätzlich 60 bis 100 Franken kosten.
EINSPÜL-SCHUBLADE
- Die Schublade für das Waschmittel muss auslaufsicher sein. Separate Kammern erlauben es, Wasch- und Pflegemittel sowie Fleckensalz dosiert einzusetzen.
DISPLAY/PROGRAMMIERUNG
- Das Programm muss sich leicht einstellen lassen. Dazu gehören gut beschriftete Tasten, Drehschalter und Leuchtanzeigen. Auch Spezialtasten für Zusatzfunktionen sollten selbsterklärend sein.
TÜRE
- Ob Einfülldeckel (bei Topladern) oder Bullauge (bei Frontladern): Die Türe sollte sich möglichst weit (180 °) öffnen lassen, damit die Wäsche bequem eingefüllt werden kann.
- Je grösser die Öffnungen, desto komfortabler lässt sich die Maschine beladen.
Bei gewissen Modellen kann die Türe sogar wahlweise nach links oder rechts geöffnet werden.
VERBRAUCH/LÄRM
- Pro 60 °-Waschgang verbrauchen die Maschinen 35 bis 55 l Wasser (bei 40 ° könnens schon erheblich mehr sein) und zwischen 0,65 und 1 kWh Strom. Die meisten Modelle sind energiesparend (A oder B auf der Energieetikette).
- Neuste Modelle verfügen über eine Rundum-Schallisolierung, was den Geräuschpegel beim Schleudern auf 45 Dezibel reduziert.
ABMESSUNGEN
- Die Toplader sind in der Regel 90 cm hoch, 60 cm tief und 40 cm breit. Die kleinsten Frontlader sind 65 cm hoch, 45 cm tief und 40 cm breit.
- Für Bedienung und Anschlüsse Spielraum einplanen.
FÜSSE/FAHRWERK
- Wichtig sind höhenverstellbare Füsse, damit die Waschmaschine exakt ausgerichtet werden kann. Sonst beginnt sie beim Schleudern durchs Zimmer zu wandern. Bei Modellen mit Rädern: Testen Sie das sichere Einrasten der Räder.