Der Internet-Vergleichsdienst Comparis hat das Modell erfunden: Falls Interessierte auf Comparis.ch Prämien vergleichen und dann via diese Seite gleich eine Offerte bei einer Krankenkasse anfordern, erhält Comparis von der jeweiligen Kasse für jede Offerte Geld.

Jetzt kopiert der «Tages-Anzeiger» dieses Modell. Für jede weitergeleitete Offertanfrage kassiert die Zeitung 30 Franken. Das Unschöne dabei: Während Comparis diesen Geldfluss klar deklariert, findet man auf www.tagesanzeiger.ch darüber kein Wort.

Nun reagiert die Zeitung. Neu werde ein Hinweis auf das Portal geschaltet, «dass die Finanzierung des Vergleichsdienstes auf den Vermittlungskommissionen für Offertanfragen» basiere.

Der Prämienvergleich des «Tages-Anzeigers» läuft auch auf 20min.ch, Bernerzeitung.ch und Piazza.ch. Wer der von ihm gewählten Krankenkasse beim Sparen helfen will, benutzt Internet-Vergleichsdienste nur für den Prämienvergleich. Dann aber sollte man die Seite verlassen, direkt die Homepage der betreffenden Kasse ansteuern und die Online-Offerte dort verlangen. Das ist ohne weiteres möglich; es gibt sogar Kassen, die sagen, auf diesem Weg habe der User einen besseren Service.