Beispiel Island: Will jemand seine Katze dorthin mitnehmen, muss er unter anderem beim isländischen Veterinäramt eine Einfuhrgenehmigung beantragen, eine Importgebühr von rund 320 Franken zahlen und das Tier vier Wochen auf eigene Kosten in Quarantäne geben. Vorgeschrieben sind zudem zahlreiche Impfungen, und das Tier darf nur via Flughafen einreisen.
Das bedeutet: Wer kurzfristig nach Island reist, lässt die Katze besser zu Hause. Das musste auch ein Schweizer Ehepaar erfahren: Es kannte die strengen isländischen Einreisebestimmungen nicht und nahm im April seine Katze im Wohnmobil auf einer Fähre nach Island mit. Als die Behörden davon erfuhren, schläferte der Amtstierarzt das Tier kurzerhand ein. Island will sich so vor Seuchen schützen.
Das sind die Regeln in den EU-Ländern
Auch bei Reisen in andere Länder sollten Besitzer von Haustieren die jeweiligen Einreisebestimmungen unbedingt beachten. Bei Reisen in EU-Länder gilt seit 2004 eine EU-Verordnung über die Ein- und Ausfuhr von Heimtieren wie Hunden, Katzen und Frettchen. Die Verordnung sieht vor:
Haustiere müssen mit einem Mikrochip gekennzeichnet sein. Ausnahme: Wurde das Tier vor dem 3. Juli 2011 gut lesbar tätowiert, benötigt es keinen Chip.
Man benötigt einen vom Tierarzt ausgestellten Heimtierausweis. Dieser enthält unter anderem Angaben zum Tier, zum Eigentümer sowie zu den durchgeführten Impfungen.
Das Tier muss gegen Tollwut geimpft sein. Je nach Reiseland darf diese Impfung nicht mehr als sechs oder zwölf Monate zurückliegen.
Das Tier muss am Zoll unaufgefordert angemeldet werden.
All diese Regeln gelten, wenn man bis zu fünf Tiere mitnimmt. Sonst kommen Vorschriften zur kommerziellen Einfuhr zum Zug.
Wer mit seinem Haustier verreisen will, erkundigt sich am besten einige Wochen im Voraus bei den Veterinärbehörden des jeweiligen Reiselandes sowie der Transitländer. Die Adressen sind zu finden auf www.bvet.ch. Kontaktdaten der EU-Mitgliedstaaten und Norwegen (teils in englischer Sprache).
Haustiere: Die Vorschriften einiger Länder
England
Hier dürfen Hunde und Katzen nur über bestimmte Bahnhöfe, Schiffs- und Flughäfen einreisen. Die Liste mit zulässigen Einreiserouten ist zu finden auf www.defra.gov.uk.
Hunde müssen bis fünf Tage vor der Einreise gegen Bandwürmer behandelt worden sein. Der Heimtierausweis muss detaillierte Angaben zu den Impfungen enthalten, wie Datum der Impfung, Hersteller, Produktename und Chargennummer des Impfstoffs. Auch muss angegeben sein, wie lange die Impfung noch Schutz bietet. Zudem braucht es eine Unterschrift sowie Kontaktdaten des Tierarztes.
Norwegen
Hunde müssen 24 bis 120 Stunden vor der Einreise mit einem anerkannten Präparat wie Praziquantel und Epsiprantel gegen Bandwürmer behandelt worden sein. Der Tierhalter muss sich die Behandlungen im Pass oder einem tierärztlichen Zeugnis bescheinigen lassen. In Norwegen sind Kampfhunde sowie alle mit Wölfen gekreuzten Tiere verboten.
Deutschland
Welpen dürfen frühestens im Alter von 15 Wochen einreisen. Die Einfuhr von Kampfhunden ist verboten.
Frankreich
Die Einfuhr von Kampfhunden ist verboten.
Österreich
Welpen, die jünger als 15 Wochen sind, dürfen nicht einreisen. Eine landesweite Liste mit verbotenen Hunderassen gibt es nicht. Es ist je nach Bundesland geregelt, welche Rassen als Kampfhunde gelten und ob es für deren Haltung eine Bewilligung braucht. Eine Übersicht ist zu finden unter Hundefuehrschein.com (dort unter "Die Bundesländer im Detail").
Italien
Jungtiere, die noch nicht geimpft werden können, dürfen ohne Impfung nach Italien reisen. Für Hunde ist ein Maulkorb mitzuführen. Und: Sie sind an der Leine zu halten. Diese darf nicht länger als 1,5 Meter sein.