Rund 1,4 Millionen Katzen leben laut dem Zürcher Tierschutz in Schweizer Haushalten. Für jedes Tier, das keinen Auslauf hat, empfehlen Fachleute zwei Katzenkistchen. Diese sind meistens mit klumpender Katzenstreu gefüllt. Kommt das körnige Material aus Ton in Kontakt mit Urin und Kot, verwandelt es sich in feste Klumpen. Diese lassen sich mit der Schaufel leicht entfernen. Damit das gut funktioniert, muss die Streu die Ausscheidungen schnell und stabil binden.
Der K-Tipp hat die zehn meistverkauften klumpenden Katzenstreuen testen lassen. Geprüft wurde die Qualität im Labor und im Praxistest mit mehr als 40 Katzen (siehe Unten «So wurde getestet»). Die Streu der bekannten Marke Catsan ist mit Fr. 1.66 pro Kilo am teuersten. Die drei günstigsten Produkte im Test kosten weniger als 30 Rappen pro Kilo.
Körnchen in der Wohnung verstreut
Sehr gut funktionierte keine der geprüften Katzenstreuen. Jedes Produkt zeigte im Labor oder in der Praxis Schwächen. Beispiele: Die Klumpen der letztplatzierten «Prix Garantie»-Streu zerbröckelten schneller als andere, was das Reinigen des Katzenkistchens mühsam machte. Bei «Qualicat» von Qualipet trugen die Katzen leicht einzelne Körnchen mit und verstreuten sie in der Wohnung. Und bei der «Coshida»-Streu von Lidl wurde die Staubentwicklung beim Befüllen kritisiert. Lidl erklärt, die im Test festgestellten Schwachpunkte würden in der Produkte-Entwicklung berücksichtigt.
Insgesamt kaum Schwächen zeigten der Testsieger «Bitscat» aus der Landi und die zweitplatzierte Streu «Catsan». Die Verpackung des Landi-Produkts war etwas unpraktischer als die «Catsan»-Verpackung. «Bitscat» ist mit Fr. –.48 pro Kilo deutlich günstiger als die Marken-Streu. Ein gutes Produkt gibt es aber auch noch billiger: «Miau» aus dem Denner kostet nur Fr. –.27 pro Kilo.
Es braucht immer zwei Kistchen
Genügend Kistchen: Katzen, die keinen Freigang haben, sollten über zwei Toiletten verfügen. Grund: Einige Katzen verrichten ihr grosses Geschäft an einem anderen Ort als das kleine. Ist nur ein Kistchen verfügbar, kann es sein, dass sich die Katze andere Orte sucht.
Der richtige Ort: Das Katzen-WC sollte an einem Ort aufgestellt werden, der gut zugänglich ist und an dem das Tier möglichst wenig gestört wird. Das Kistchen sollte auf keinen Fall nahe beim Fressnapf oder bei der Wasserschüssel stehen.
Langsam angewöhnen: Katzen reagieren empfindlich auf plötzliche Umstellungen. Will man den Standort der Toilette ändern, ist es empfehlenswert, am alten Ort eine Zeit lang ein weiteres Kistchen stehen zu lassen und zweigleisig zu fahren.
Richtig befüllen: Die Hersteller von klumpender Katzenstreu empfehlen jeweils eine 5 bis 7 Zentimeter dicke Schicht. Sie muss auf jeden Fall so dick sein, dass die Katzen genügend scharren können.
Geruch vermeiden: Bei Klumpstreu muss man grundsätzlich täglich die Klumpen entfernen. Man sollte die komplette Streu alle paar Wochen ganz austauschen. Das Kistchen mit heissem Wasser und etwas Essigreiniger auswaschen.
Staubiges Produkt oder öfter reinigen?
Im Handel sind zwei Katzenstreu-Sorten verbreitet. Das sind die Vor- und Nachteile.
Klumpende Katzenstreu besteht aus Bentonit, einer Ton-Sorte. Nichtklumpende Streu wird aus Silikat-Mineralien hergestellt. Es gibt auch Produkte aus Holz und Pflanzenfasern.
Klumpende Streu
- Kot und Urin bilden mit der Streu feste Klumpen, die einfach entfernt und entsorgt werden können.
- Man muss nicht regelmässig die gesamte Streu wechseln.
- Klumpstreu ist schwer und kann beim Einfüllen stauben.
Nichtklumpende Streu
- Leichter und einfacher zu transportieren.
- Staubt wenig.
- Die Körnchen nehmen zwar viel Flüssigkeit und Geruch auf, verklumpen aber nicht. Deshalb muss das Kistchen häufiger gereinigt werden.
- Katzenstreu sollte nie in die Toilette geworfen werden, sonst drohen Verstopfungen. Stattdessen sollte man sie über den Hauskehricht oder im Garten-Kompost – hier aber ohne Ausscheidungen – entsorgen.
So wurde getestet
Im Auftrag des K-Tipp prüfte das Ipi Institut für Produktforschung in Stuttgart (D) zehn klumpende Katzenstreuen. In einem grossen Praxistest standen über 40 Katzen mit verschiedenen Haarlängen im Einsatz. Nach jeweils vier Tagen beurteilten die Katzenhalter jede Streu mit einem vorgegebenen Fragebogen und einer Bewertungsskala. Unter anderem wurden folgende Fragen geklärt: Bilden sich feste Klumpen und zerbröseln diese beim Herausnehmen aus den Kistchen? Wie gut wird der Geruch gebunden? Haftet die Streu am Fell der Katze und wird sie von ihr in der Wohnung verstreut?
In drei Laborversuchen massen die Tester, wie viel Streu von jedem Produkt nötig ist, um 25 Milliliter Urinersatzlösung in einem Klumpen zu binden. Zudem wurde die Zeit gestoppt, bis 25 Milliliter Flüssigkeit aufgesogen waren. Die Experten beurteilten auch die Festigkeit der Klumpen und die Handhabung der Verpackung. Sind die Tragegriffe praktisch? Lassen sich die Streuverpackungen leicht öffnen und wieder verschliessen? Entsteht viel Staub beim Einfüllen?