Als Alternative zum klassischen Bügeleisen oder zu einer Bügelstation gibt es zwei Systeme: Bügelpuppen und Dampfbürsten. Bei einer Bügelpuppe zieht man die feuchten Kleider auf einen oberkörperförmigen Ballon. Aus ihm strömt heisse Luft, welche die Kleider selbständig glätten und trocknen soll. Bei Dampfbürsten hängt man die Kleider an einem mitgelieferten Bügel auf und bedampft sie aus geringer Entfernung.
Die Sendung «Kassensturz» hat je drei häufig verkaufte Modelle auf ihre Wirksamkeit, Handhabung und Funktionalität getestet. Ergebnis: Alle Bügelpuppen und Dampfbürsten waren bei der «Glättleistung» ungenügend.
Jeweils zwei Modelle schnitten auch insgesamt ungenügend ab. Bügelpuppen glätteten Flächen bei den Hemden und Blusen zwar recht gut. Rund um die Knöpfe bildeten sich dabei jedoch unschöne grosse Falten.
Geräte versagen bei den Brusttaschen
Die Dampfbürsten zeigten eine andere Schwäche: Es gelang ihnen nicht, die vielen kleinen Fältchen zu glätten. Beide Systeme hatten zudem Mühe mit den Brusttaschen.
Fazit: Bügelpuppen und Dampfbürsten sind höchs-tens dann eine Hilfe, wenn man mit einem mittelmässigen Bügelresultat zufrieden ist. Oder wenn man vor allem Oberteile mit vielfarbigen und dunklen Mustern bügelt, auf denen Falten weniger sichtbar sind. Bei höheren Qualitätsansprüchen sollte man ein normales Bügelgerät verwenden (siehe Kasten unten).
Genügende Bügelpuppe
- Clactronic Hemdenbügler HBB 3707(Fr. 60.80; eingekauft bei Galaxus.ch)
GenügendeDampfbürste
So geht das Bügeln leichter von der Hand
Wer mit Dampfbügeleisen oder Bügelstation arbeitet, sollte einige Punkte beachten.
Bügeleisen oder -station: Dampfbügeleisen sind kleiner und handlicher, verbrauchen weniger Strom und sind leichter zu verstauen. Bügelstationen haben einen grösseren Wassertank und erzeugen meist zwei- bis dreimal so viel Dampf wie ein Bügeleisen. Für Stationen ist zudem ein breites Bügelbrett von Vorteil.
Passform: Das Gerät muss gut in der Hand liegen. Entsprechen Griffgrösse, Gewicht und Anordnung der Knöpfe den Bedürfnissen? Leichte Geräte sind angenehmer zu bedienen, beim Bügeln braucht man aber relativ viel Druck.
Wassertank: In Modellen mit transparentem Tank lässt sich der Wasserstand auf einen Blick ablesen. Einige Geräte piepsen oder lassen ein Lämpchen aufleuchten, wenn der Tank leer ist.
Wattzahl: Sie sagt wenig über die Bügeleigenschaft eines Geräts aus. Ein Bügeleisen mit 2000 Watt bügelt also nicht unbedingt besser als eines mit 1200 Watt.
Dampfausstoss: Das ist bei einem Bügeleisen ein wichtiges Kriterium. Der Dampfausstoss lässt sich aber erst beim Ausprobieren feststellen. Dampfbügeleisen erzeugen 20 bis 30 Gramm Dampf pro Minute. Dampfbügelstationen erreichen bis 60 Gramm pro Minute. So lassen sich auch hängende Kleider auffrischen.
Material der Sohle: Die meisten Geräte haben eine Sohle aus Aluminium oder Chromstahl. Modelle mit Spezialbeschichtung, etwa aus Saphirstaub oder Perlmutt, gleiten leichter. Auch Keramikbeschichtungen gleiten gut, sind aber stoss- und kratzempfindlich. Bei vielen Bügeleisen gibt es eine Teflonsohle als Zubehör. Sie ermöglicht schonendes Bügeln heikler Stücke.
Anwendungstipps: Empfindliche Kleidungsstücke sollte man bügeln, solange sie noch feucht sind. Dann verschwinden die Falten auch bei niedriger Temperatur. Bei dunklen Stoffen und synthetischer Kleidung empfiehlt es sich, ein Tuch zwischen Textil und Bügeleisen zu legen. So verhindert man unerwünschten Glanz.
Temperaturbereich: Normalerweise sind drei Stufen angegeben. Ein Punkt (mässig heiss) steht für Chemiefasern, zwei Punkte (heiss) stehen für Seide/Wolle, drei Punkte (sehr heiss) für Baumwolle/Leinen.
Kalk: In Regionen mit hartem Wasser (Infos unter Trinkwasser.ch) kann es sinnvoll sein, Leitungswasser mit destilliertem Wasser im Verhältnis 1:1 zu mischen, damit das Gerät weniger schnell verkalkt. Vorsicht: Duftwasser und Entkalkungsmittel sollte man nicht verwenden. Sie können das Innere des Bügeleisens angreifen und für braune Flecken auf der Wäsche sorgen.