Rebecca Kilcher aus Basel war auf der Suche nach einer neuen Stehlampe für ihre Wohnung. Fündig wurde sie bei Interio in Pratteln BL. Dort wollte sie das LED-Modell «Ilio» der Marke Artemide für rund 800 Franken kaufen.
Was Rebecca Kilcher nicht wusste: Das Licht dieser Lampe liefern nicht Birnen in einer üblichen Fassung, sondern fest verschweisste LED-Lämpchen. Gehen sie kaputt, können sie nicht ausgewechselt werden. Das erfuhr Kilcher erst, als sie beim Kundendienst nachfragte. Sie ärgert sich: «Die Lampe ist also Schrott, wenn die Leuchtmittel ihre Lebensdauer erreicht haben – und das bei diesem Preis!» Kilcher entschied sich für eine andere Lampe.
Das ist kein Einzelfall. Eine Stichprobe des K-Tipp Ende Februar in verschiedenen Fachgeschäften und Baumärkten zeigte: Bei den meisten LED-Stehlampen lassen sich die verwendeten Leuchtmittel nicht ersetzen, weil sie fest eingebaut sind – unabhängig vom Preis.
Einige Beispiele:
Migros Do it + Garden, Buchs AG: Kunden erfahren entweder nicht, dass die LED-Leuchtmittel in den Lampen nicht austauschbar sind. Oder sie müssen es im Kleingedruckten auf der Verpackung entziffern. An den Lampen und den Regalen fehlt ein Hinweis.
Möbel Pfister, Suhr AG: Erst auf Nachfrage beim Personal erfahren Kunden, dass LED-Lampen nicht austauschbar sind – etwa beim Modell «Kendrick» für 999 Franken.
Lipo, Suhr AG: An einigen Lampen ist deklariert, dass die Leuchtmittel nicht austauschbar sind. Manchmal aber fehlt der Hinweis. Lipo schreibt dem K-Tipp, man deklariere nur bei Leuchten, «bei denen es nicht offensichtlich ist, dass die Leuchtmittel nicht ausgetauscht werden können».
Es geht auch anders: In der Jumbo-Filiale in Suhr AG geben Anschriften an den Regalen und auf den Lampenetiketten gut sichtbar Auskunft, ob die Leuchtmittel austauschbar sind. Nur in Einzelfällen erfahren dies Kunden erst bei genauer Lektüre der Verpackung – oder gar nicht.
Auch in Internetshops fehlen Hinweise
Auch beim Lampenkauf in Internetläden ist Vorsicht geboten, wie eine K-Tipp-Stichprobe in Webshops zeigt. So erwähnte beispielsweise Lichtbox.ch beim Modell «GEM CCT» von Bankamp für 2199 Franken nirgends, dass die Leuchten nicht ersetzt werden können.
Bei Lumimart.ch hingegen war in der Artikelbeschreibung jeweils die Energieetikette abgebildet. Darauf heisst es: «Die Lampen können in der Leuchte nicht ausgetauscht werden.»
So erkennt man, ob LED-Birnen austauschbar sind
Auf der Energieetikette steht ein Hinweis wie «Die Lampen können in der Leuchte nicht ausgetauscht werden». Die Energieetikette sollte im Laden am Ausstellungsmodell hängen, am Regal angebracht oder auf der Verpackung abgebildet sein.
Auch Angaben wie «LED integriert» sind ein Hinweis, dass die Birne nicht austauschbar ist. Im Zweifelsfall beim Personal nachfragen.
Ist die Energieetikette nicht vorhanden, sollte man prüfen, ob die Lampe eine herkömmliche Fassung hat. Dort können LED-Birnen wie normale Glühbirnen eingeschraubt werden. Das probiert man am besten im Laden aus.
Gut zu wissen: Bei sehr flachen, dünnen Lampen kommen aus Platzgründen praktisch ausschliesslich fest verbaute LED-Lampen zum Einsatz, die man nicht wechseln kann.