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Die Werbebranche reagierte schnell auf die Corona-Pandemie und passte ihre Kampagnen entsprechend an. Wer konnte, hob hervor, dass gerade sein Produkt in Zeiten der Pandemie unverzichtbar sei – oder zumindest den eingeschränkten Alltag viel erträglicher mache.
Allen voran die Fremdenverkehrsvereine: Mit dem Slogan «Chum wie dü bisch» forderte das Wallis die Üsserschwiizer auf, trotz Lockdown-Wildwuchs auf dem Kopf die ungezähmte Natur im Rhonetal zu geniessen. Auch der Lebensmittelsektor gab sein Bestes: Die Migros warb für Grillpartys im kleinsten Kreis auf dem Balkon, Lidl zeigte eine Familie, die mit Reishüten auf dem Kopf im Aargau von Asien träumte. Globus tröstete mit dem Spruch «Ein Schluck Ferien: Kaffeegenuss wie in Italien» und animierte die Kundschaft zum Kauf von italienischem Kaffee und einem traditionellen Mokka-Schraubkocher.
Am lautesten priesen sich Heimlieferdienste sowie diverse Sanitärartikelhersteller an, die neben speziellen Seifen allerlei Wässerchen oder überteuerte Desinfektionsmittel zum Händewaschen anboten. Bloss die Schönheitsindustrie war auffällig ruhig: Sie beschränkte sich weitgehend auf das Bewerben von Handcreme, um die durch das häufige Desinfizieren strapazierte Haut geschmeidig zu halten.
Grosser Abwesender war der Sektor «Dekorative Kosmetik» – im Volksmund «Schminke» genannt. Sehr zum Leidwesen vieler Konsumentinnen, die spätestens seit Einführung der Maskenpflicht in Bahn und Bus gerne wüssten, welche Lippenstiftmarke unter dem Mundschutz nicht verschmiert.
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