Die zwei wichtigsten Anforderungen an einen Kinderhochstuhl sind: Das Kind darf nicht hinausfallen, und der Stuhl muss einen sicheren Stand haben. Im Test von K-Tipp und «Kassensturz» bestanden alle zehn Kinderhochstühle die Sicherheitstests ohne Probleme. Grosse Unterschiede zeigten sich hingegen bei Komfort und Robustheit (siehe «So wurde getestet»).
Zwei Stühle mit sehr guter Note
Zwei Produkte schnitten insgesamt mit einer sehr guten Note ab – das Modell «Pocket Meal Light» von Chicco und der «Hochstuhl Multiply 6 in 1» von Joie. Drei Hochstühle waren gut, fünf ungenügend. Beim Prüfpunkt Sicherheit bekamen alle Modelle die Bestnote. Voraussetzung ist aber, dass das Kind richtig angegurtet ist.
Der «Hochstuhl Multiply 6 in 1» von Joie liess sich einfach und schnell aufstellen. Die Kinder konnten im Test dank einem 5-Punkte-Gurt problemlos gesichert werden. Zudem liessen sich die Kinder bei diesem Stuhl am einfachsten hineinsetzen und wieder herausnehmen – denn die Ablage lässt sich einfach entfernen. Einziger Nachteil: Die Reinigung war etwas mühsam, weil der Stuhl zahlreiche schwer zugängliche Stellen hat. Hinzu kommt: Mit rund 180 Franken gehört das Joie-Modell zu den teureren Produkten im Test.
Für knapp 126 Franken erhält man den ebenfalls sehr guten Kinderhochstuhl «Pocket Meal Light Grey» von Chicco. Bei diesem Modell ist es etwas mühsamer, die Kinder zu sichern. Dafür ist er komfortabler und beim ersten Mal problemlos aufzustellen.
«Tripp Trapp» braucht teures Zubehör
Der bekannte «Tripp Trapp» von Stokke landete – mit Gesamtnote «gut» – ebenfalls auf den vorderen Plätzen. Mühsam: Für einen vollständigen Kinderhochstuhl braucht es Zubehör, das zusätzlich bestellt werden muss, zum Beispiel den Sicherheitsgurt. Zusammen ergibt das den stolzen Preis von fast 300 Franken. Ansonsten liess der «Tripp Trapp» kaum Wünsche offen: Die Kinder liessen sich einfach sichern. Und die Reinigung gelang gut. Nachteil: Die Sitzöffnung des Stuhls ist vergleichsweise klein. Das machte das Hineinsetzen und Herausnehmen des Kindes zur Herausforderung.
Bereits für Fr. 19.95 gibt es einen guten Hochstuhl: Der «Antilop» von Ikea schützte die Kinder gut vor dem Herausfallen. Zudem war der Stuhl äusserst standfest. Fussstützen, Sitzwinkel und Ablage lassen sich beim «Antilop» nicht verstellen.
Fünf Stühle fallen im Härtetest durch
Gleich fünf Produkte fielen bei der Robustheit durch. Die von den Herstellern definierten Normen stellten für die Hochstühle kaum ein Problem dar. Der K-Tipp war strenger und unterzog die Produkte mit abgewandelten Normen einem Härtetest. Und dabei ging jeder zweite Stuhl kaputt.
Beim abgewandelten Falltest wurden die Stühle zusätzlich mit einem Gewicht von 15 Kilo beschwert. Ergebnis: Beim Sturz nach hinten sind die Rückenlehnen des «Blåmes» von Ikea, des «Alpha+» von Hauck sowie des «Hochstuhl Nature» von Bami angebrochen oder gebrochen.
Die Hersteller sagen zu den Ergebnissen des Tests, die Stühle würden die Normen einhalten. Einige weisen zudem darauf hin, dass man zusätzliche Kissen kaufen könne, damit die Stühle für die Kinder bequemer würden.
Nicht bei allen Stühlen sind die Fussstützen verstellbar
Das Labor hat auch untersucht, wie gut sich Fussstützen, Sitzwinkel und Ablage verstellen lassen. Der Prüfpunkt «Verstellbarkeit» floss allerdings nicht in die Testbewertung ein: Bei beiden Produkten von Ikea können Fussstützen, Sitzwinkel und Ablage nicht verstellt werden.
Beim «Pocket Meal» von Chicco, dem «Multiply 6 in 1» von Joie und dem «Hochstuhl Aron» von Fillikid lassen sich Fussstütze, Sitzwinkel und Ablage mit einfachen Handgriffen verstellen oder abnehmen. Bei den restlichen Produkten ist das teilweise nur mit Werkzeug möglich – oder gar nicht.
So wurde getestet
Das IPI Institut für Produktforschung in Stuttgart (D) hat für den K-Tipp zehn Kinderhochstühle untersucht. Die Kriterien im Überblick.
Sicherheit
Wie standfest sind die Produkte? Kippen sie schnell um? Kann das Kind aus dem Stuhl herausfallen, hängen bleiben oder nach unten durchrutschen? Kann es sich einklemmen oder an scharfen Ecken und Kanten verletzen? Ist es gefährlich, wenn man den Stuhl rollt oder schiebt?
Praxistest
Zwei Laborexperten sowie der Vater eines 18 Monate alten und die Mutter eines 36 Monate alten Kindes bewerteten die Handhabung. Wie einfach kann man die Kinderhochstühle das erste Mal installieren? Lassen sich Kinder problemlos in den Hochstuhl hineinsetzen und wieder herausnehmen? Können die Kinder am Erwachsenentisch sitzen? Im Weiteren wurde im Praxistest überprüft, wie einfach man die Kinder im Stuhl sichern kann.
Robustheit
Die Experten führten mehrere Belastungs-prüfungen des Materials durch und kippten die Stühle auf alle vier Seiten um. Diese Tests waren teilweise deutlich strenger als die Branchennormen. Beim abgewandelten Falltest wurden die Stühle zusätzlich mit einem Gewicht von 15 Kilo beschwert. Zudem wurde der Gurtverschluss 300 Mal geöffnet und geschlossen.
Komfort
Wie bequem sind die Stühle?
Reinigung
Wie einfach lassen sich die Stühle reinigen?