Kleine Geländewagen, hohe Folgekosten

Hoher Wertverlust und saftige Kosten für den Unterhalt: Ein kleiner Geländewagen kann seinen Besitzer pro Jahr über 16‘000 Franken kosten. Die günstigere Alternative ist ein Kombi.

Inhalt

Unterhaltskosten bei 10`000km/Jahr
Unterhaltskosten bei 15`000km/Jahr
Unterhaltskosten bei 20`000km/Jahr
Unterhaltskosten bei 30`000km/Jahr

K-Tipp 10/2010

16.05.2010

Letzte Aktualisierung:
18.05.2010

Darko Cetojevic

Kompakte Geländewagen sind beliebt: Im Krisenjahr 2009 nahmen die Autoverkäufe in der Schweiz insgesamt zwar um 7,8 Prozent ab. Die Klasse der kompakten SUV (Sport Utility Vehicle, steht für Sport- und Nutzfahrzeug) verzeichnete aber im gleichen Zeitraum ein Plus von rund 10 Prozent. Für den Kauf sprechen die erhöhte Sitzposition, eine gute Übersicht und ein besseres Sicherheitsgefühl.

Mit solchen Autos könnte man auch abseits der Strassen f...

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Kompakte Geländewagen sind beliebt: Im Krisenjahr 2009 nahmen die Autoverkäufe in der Schweiz insgesamt zwar um 7,8 Prozent ab. Die Klasse der kompakten SUV (Sport Utility Vehicle, steht für Sport- und Nutzfahrzeug) verzeichnete aber im gleichen Zeitraum ein Plus von rund 10 Prozent. Für den Kauf sprechen die erhöhte Sitzposition, eine gute Übersicht und ein besseres Sicherheitsgefühl.

Mit solchen Autos könnte man auch abseits der Strassen fahren, doch die meisten Kompakt-SUVs kommen nie dazu. Denn sie sind vor allem in der Stadt im Einsatz, oft als Familienautos, obwohl sie im Vergleich zu einem Kombi einen kleineren Kofferraum haben.

Im Schnitt kostet SUV 12‘000 Franken/Jahr

Wer trotzdem mit dem Kauf eines SUVs liebäugelt, sollte neben dem Anschaffungspreis die Folgekosten berücksichtigen. Grosse und schwere Autos kosten im Alltag fast ein Drittel mehr als normale Autos.

Laut den Berechnungen von TCS-Experten (siehe «So wurden die Kosten berechnet») geben SUV-Fahrer im Schnitt rund 12‘000 Franken im Jahr aus – für Wertverlust, Treibstoff, Steuern, Versicherungen, Reparaturen oder Reifen. Die Berechnungsgrundlage für diese Summe: ein Durchschnittsfahrer, der jährlich 15‘000 km zurücklegt. Bei einem Vielfahrer mit 30‘000 km/Jahr können es sogar über 16‘000 Franken sein. Zum Vergleich: Der Fahrer eines vergleichbar grossen Familienkombis fährt jährlich bis zu 4500 Franken günstiger.

Zu den Hauptursachen für die hohen Betriebskosten bei den Kompakt-SUVs zählen:

Treibstoffverbrauch: Wegen des höheren Gewichtes, des erhöhten Luftwiderstandes und vor allem wegen des Allrad‘antriebs ist der Treibstoffbedarf spürbar höher als bei einem normalen Auto mit ähnlicher Motorisierung. Beispiel: Für den Besitzer eines Citroën-C-Crossers macht das bei 30‘000 km/Jahr über 1000 Franken Mehrkosten aus – im Vergleich zum Kombi Skoda Octavia Tour ohne Allrad.

Reifen: Für einen Satz Reifen zahlen Fahrer eines Kompakt-SUVs je nach Modell zwischen 960 und 1360 Franken. Mit Skoda Octavia spart man hier zwischen 240 und 650 Franken.

Wertverlust: Je teurer das Auto, desto grösser der Wertverlust. Der beliebteste Kompakt-SUV in der Schweiz, der VW Tiguan, kostet in der Version Trend & Fun 42‘700 Franken. Er verliert nach nur 10‘000 Kilometern über 2000 Franken mehr an Wert als ein Skoda Octavia Tour, der 25‘960 Franken kostet.

Hauptgrund für hohe Kosten: Wertverlust

«Der Wertverlust ist die Hauptursache für die höheren Betriebskosten bei SUVs», stellt Peter Frey, Leiter Produktmanagement beim TCS, fest. Für die Reifen- und Treibstoffausgaben seien vor allem Fahrzeuggewicht und Allradantrieb verantwortlich. Frey: «Wer Allradantrieb nicht wirklich braucht, fährt mit einem ‹nüchternen› Kombi klar günstiger. Und oft genügt es, in gute Reifen bei einem normalen Auto zu investieren statt in Allradantrieb.»

So wurden die Kosten berechnet

Der TCS hat für den K-Tipp die Betriebskosten der zehn beliebtesten Kompakt-SUVs mit Diesel- und Allradantrieb mit Neupreis bis 43‘000 Franken berechnet.

Gerechnet wurde mit den Gundlagen der Kilometerkostenberechnung und Laufleistungen von 10‘000 km/Jahr (Wenigfahrer), 15‘000 km/Jahr (Durchschnittsfahrer) und 30‘000 km/Jahr (Vielfahrer).
Die Betriebskosten der SUVs hat der TCS dann dem vergleichbar stark motorisierten Familienkombi Skoda Octavia 4 x 4 und dem Aktionsmodell Octavia Tour mit Frontantrieb gegenübergestellt. Der Tour ist etwas schwächer motorisiert, aber zwischen 300 und 500 kg leichter und deshalb fahrdynamisch ähnlich.
Bei der Berechnung wurden nebst dem Kaufpreis auch alle Folgekosten berücksichtigt. Hierzu zählen unter anderem Service, Abgaswartung, Reparaturen, Versicherungsprämien, Verbrauch, Steuer, Garage/ Parkplatzgebühren und Reifenverschleiss.

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