Je kleiner die Wohnung, desto wichtiger ist es, jeden Quadratzentimeter optimal zu nutzen. Wo lassen sich Staubsauger, Putzmittel, Kleider, Schuhe, Badtücher, Sportgeräte, Bücher und Ordner versorgen?
Zusätzlicher Stauraum findet sich in jedem Zimmer – etwa im Raum unter der Treppe, in Dachschrägen, «toten» Ecken oder im bisher verschenkten Platz über dem Schrank.
Mit Regalen, die diese Nischen ausfüllen, und Einbauschränken, die bis unter die Decke reichen, lässt sich in der Regel viel Stauraum gewinnen. Für echten Raumgewinn sorgt, vor allem bei Zimmerschrägen, oft auch eine Schiebe- anstelle einer Flügeltüre.
Weitere Tipps für die einzelnen Wohnräume:
Gang/Korridor: Statt einer ausladenden Garderobe kann man Wandhaken, Knöpfe oder eine Klappgarderobe verwenden (Beispiel siehe unten). Vorteil: Solche Lösungen lassen sich diskret dort anbringen, wo man sie effektiv braucht. Zudem können sie jederzeit ergänzt werden.
Auch kleinste Nischen lassen sich sinnvoll nutzen – zum Beispiel mit passgenauen Brettern als Bücherregal. So wird aus dem Gang auch eine Bibliothek.
Allenfalls lässt sich mit einer Arbeitsplatte zum Herunterklappen ein kleiner Arbeitsplatz einrichten. Einige Möbelhäuser bieten besonders schmale Möbel an. Ideal für gut zugänglichen Stauraum unter der Treppe sind niedere Rollcontainer.
In einem schmalen Gang sind Schuhschränke mit drei oder vier Klappen empfehlenswert. Es gibt Modelle mit einer geringen Tiefe, die dennoch genug Stauraum bieten.
Küche: Je kleiner die Küche, desto genauer sollte man sich überlegen, welche Geräte unbedingt notwendig sind. Platzsparend sind stapelbare Pfannen und Töpfe mit abnehmbarem Handgriff.
Ein Geschirrspüler in einem Single- oder Zweipersonenhaushalt muss nicht unbedingt die Standardbreite von 60 Zentimetern aufweisen. Minigeschirrspüler mit einem Fassungsvermögen von vier oder sechs Massgedecken reichen dafür aus (mehr dazu in K-Tipp Wohnen 3/16). Und als Kühlschrank genügt unter Umständen ein 45- oder 60-Liter-Modell (Beispiele siehe unten).
In Warenhäusern, Möbelgeschäften, Baumärkten oder im Fachhandel findet sich weiteres nützliches Zubehör, mit dem sich in der Küche zusätzlich Platz gewinnen lässt: Magnet- und Wandleisten mit Haken und Aufhängevorrichtungen für Kochlöffel, Kellen und Kochwerkzeuge, Regale für die Kochbücher, Hängekörbe mitsamt Halterungen für das Geschirr. Und warum das Essbesteck nicht in ein Gefäss auf den Küchentisch stellen?
Um grosse Gerichte zu kochen, benötigt man eine Arbeitsfläche von mindestens 60 x 60 Zentimetern. Arbeitsbretter, die über die Spüle oder den Herd gelegt werden, erweitern den knappen Platz im Handumdrehen.
Wohnzimmer: Ein Bettsofa, im Idealfall mit Stauraum für Kissen und Bettdecke, macht aus einem Wohnzimmer schnell auch ein Gästezimmer. Eine Alternative zum Bett ist das Futonsofa, das sich tagsüber in eine gemütliche Sitzecke verwandeln lässt.
Grundsätzlich auf klobige Möbel verzichten: Optimal sind Möbel, die sich nach Gebrauch wieder wegräumen, hochklappen oder umfunktionieren lassen – also Ausziehtische, Klapp- oder Stapelstühle.
In Bezug auf die Platzierung gilt: Zentrale Flächen nicht zustellen. Stattdessen Möbel in Ecken, an Wänden und in Nischen platzieren.
Schlafzimmer: Entscheidend ist die Breite des Bettes. Ein 2 Meter breites Doppelbett versperrt schnell einmal das ganze Zimmer. Alternativen bieten Stapel-, Schrank- oder Klappbetten, die sich nach dem Schlafen vertikal an die Wand zurückklappen lassen. Das Schlafzimmer lässt sich so tagsüber in ein Büro- oder Wohnzimmer umwandeln. Auch ein Hochbett mit Platz für ein Pult darunter oder ein Bettsofa hilft, ein Zimmer multifunktional zu nutzen.
Statt eines Kleiderschranks kann man Kleiderkisten verwenden, die sich an Deckenhaken oder Vorhangstangen befestigen lassen. Für Mäntel, Jacken, Kleid und Blazer genügt eine Kleiderstange.
Bad, Dusche, WC: Platzsparende Badewannen, die zum Beispiel am Fussteil verschlankt sind, oder sogenannte Kombiwannen mit Dusche haben die meisten Sanitärhersteller im Angebot. Doch in kleinen Bädern beanspruchen selbst solche Badewannen zu viel Platz.
Sinnvoller ist es dann, sich mit einer Dusche zu begnügen. Statt eine Duschwanne einzubauen, kann der Duschbereich auch ohne eigentliche Wassersperre mit einem zum Ablauf leicht geneigten Fliesenboden belegt werden. Wenn die Duschabtrennung verglast ist, verleiht dies dem Bad auch optisch mehr Grösse.
Fünfeck-Duschen nutzen Ecken optimal aus. Bei einem schlauchförmigen Grundriss macht es Sinn, die Dusche ganz hinten im Raum zu platzieren.
Wichtig: Fugen wirken visuell verkleinernd, grosse Platten mit entsprechend wenigen Fugen hingegen lassen Räume grösser erscheinen.
Auch Lavabo, Duschwanne und WC sollte man in kleinen Badezimmern in den Ecken platzieren. Es gibt Lavabos (etwa von Villeroy & Boch) oder Armaturen («Metris» von Hansgrohe) speziell für kleine Bäder.
In allfällige Nischen im Badezimmer kann man Handtuchhalter stellen, ein Ablageregal für Kosmetikutensilien oder einen am Haken befestigten Wäschekorb.
Raumsparende Möbel und Geräte: Weitere Produktebeispiele
Klappgarderobe aus verchromtem Metall, bei Heine.ch, Fr. 39.90
Garderobemöbel «Flora Entree» mit Ablageboden (Tiefe 35 cm) und Kleiderstange, Toptip, Fr. 149.–
Kommode «New Oak» (Tiefe 38 cm), Jysk.ch, Fr. 249.–
Kommode «Tolero» (Tiefe 50 cm), Micasa, Fr. 179.–
Schuhdrehschrank zum Montieren an der Wand, Heine.ch, Fr. 349.90
Minigeschirrspüler von Siemens, SK26E221EU (45 x 55 x 50 cm/6 Massgedecke), Nettoshop.ch, Fr. 368.85
Minigeschirrspüler von Bomann, TSG707 (A+), (51 x 55 x 44 cm/6 Massgedecke), Galaxus.ch, Fr. 295.–
Kleinkühlschrank Electrolux, RH 460LD (60 Liter), Nettoshop.ch, Fr. 840.–
Bei Ikea sind Aufhängevorrichtungen für die Küche erhältlich: Stangen, etwa das Modell «Bygel», oder Stahlseile, etwa das Modell «Dignitet», mitsamt Haken. Bei den Produktereihen «Fintorp» und «Bygel» lassen sich Aufhängesysteme mit Drahtkörben und Abtropfgestellen kombinieren.
Drehmöbel «Hurley» (30 x 36 x 54 cm), Interio, Fr. 299.–. Das Möbel ist drehbar und erlaubt es, Gegenstände oder Kleider in einer Ecke zu versorgen.
Stapelliege «Rolf Heide», Cairo.ch, Fr. 717.–
Klappbett, Jelmoli-shop.ch, Fr. 1649.–
Klappbett, Schlafwelt.ch, Fr. 1249.–
Die Räume optisch vergrössern
Diese Einrichtungstricks helfen, eine Wohnung optisch grösser erscheinen zu lassen, als sie eigentlich ist.
Weniger ist mehr
Zuerst die Wohnung entrümpeln. Dabei aussortieren, was nicht mehr benötigt wird, was doppelt vorhanden oder sowieso kaputt ist. Erst wenn der nutzlose Ballast weggeräumt ist, lässt sich abschätzen, wie akut der Platzbedarf ist.
Je leerer ein Zimmer, desto grösser wirkt es
Gerade kleine Räume sollten sparsam möbliert und nicht mit Einrichtungsgegenständen verstellt sein.
Spiegel geschickt platzieren
Sie verlängern Räume zwar bloss scheinbar. Doch der optische Vergrösserungseffekt kann massgeblich zu einem nicht eingeengten Wohngefühl beitragen.
Effekte mit Farben und Licht
Helle und kalte Farben, wie Grau, Weiss und Pastellblau, wirken optisch vergrössernd, ebenso eine einheitliche Farbgestaltung. Alles Bunte und Dekorative wirkt eher verkleinernd. Mehr zur Wirkung von Farben: K-Tipp Wohnen 2/16.
Indirektes Licht
Indirekte Beleuchtung via Decke macht einen Raum optisch höher. Ein bodennahes Licht betont die Länge eines Raums.