In den meisten Gemeinden schreiben die Behörden vor, wie viel Abfallsäcke im Laden kosten sollen. In der Stadt Zürich hingegen dürfen die Läden den Preis selber festlegen. Definiert ist einzig der Gebührenanteil, den die Stadt einsackt. Der Rest geht an die Detailhändler.

Die Stadt Zürich macht also nichts anderes als Hersteller anderer Waren: Sie legt fest, was die Abnehmer für ihr Produkt zahlen müssen. Den Ladenpreis jedoch bestimmen die Händler – wie es im freien Markt üblich ist.

Resultat: Eine Rolle mit zehn 35-Liter-­Säcken kostet bei Coop und Migros genau gleich viel, nämlich Fr. 16.20. Vor ­einem Jahr gab es eine Rolle bei Coop und Migros noch für Fr. 20.20.

Der Preis sank also um 4 Franken. Das liegt aber nicht daran, dass Coop und Migros ihre Gewinnmarge senkten, sondern ist darauf zurückzu­führen, dass die Stadt Zürich lange viel zu hohe Gebühren für Abfallsäcke verlangte. Das Entsorgungsamt häufte mit Gewinnen Reserven von 255 Millionen Franken an. Erst nach vielen ­politischen Vorstössen senkte die Stadt ­Anfang 2023 die ­Gebühren um einen Viertel.

Fazit: Die günstigeren Abfallsäcke verdankt die Zürcher ­Bevölkerung dem öffentlichen Druck auf die Stadtregierung – und nicht dem freien Markt.