Inhalt
17.01.2024
In der Gastronomiezeitschrift «Salz & Pfeffer» wimmelt es von Berichten über Kochprofis mit höchsten Ansprüchen. Da ist die Barkeeperin, die zu Cocktailkreationen «harmonisch abgestimmte» Snacks serviere. Oder der «Jungstar», der in seinem Restaurant mit 130 Mitarbeitern achtgängige Menüs als «Ganzkörpererfahrung» zubereite.
Studiert man die Werbeanzeigen in der Zeitschrift, scheint es den Gastroprofis allerdings nicht schnell und einfach genug zu gehen. Auf einer Banderole, die um das Magazin gewickelt ist, wirbt der Bündner Vegi-Produzent Green Mountain für sein «Hot’n’Cold-Schnitzel» mit dem Slogan «Null Ufwand. Ächt Schnitzel». Die Grossbäckerei Romer’s preist ihre fixfertigen Tiefkühltorten an, und die Coop-Tochter Hügli wirbt für ihre Fertig-Würzmischung India: Damit könnten auch internationale Gerichte einfach umgesetzt werden. Danach folgen Inserate für Fertig-Ravioli, Blumenkohl-Käse-Tätschli, Fertig-Bratensauce, Vanillepaste aus der Tube, Salatdressing aus der Flasche und Lasagnehäppchen.
In welchen Restaurants Köche solches Industriefood auftischen, erfährt man in «Salz & Pfeffer» nicht. Die Fülle an Inseraten deutet aber darauf hin, dass Gäste nicht selten mit «null Ufwand» abserviert werden.
Kommentare zu diesem Artikel
Bitte melden Sie sich an, um einen Kommentar hinzuzufügen
Sind Sie bereits Abonnent, dann melden Sie sich bitte an.
Nichtabonnenten können sich kostenlos registrieren.
Besten Dank für Ihre Registration
Sie erhalten eine E-Mail mit einem Link zur Bestätigung Ihrer Registration.
Keine Kommentare vorhanden