Kürzlich kaufte ich in der Migros Bio-Birnen – verpackt in einer Kartonschale mit einer Plastikfolie. Zu Hause dann die ärgerliche Überraschung: Von sechs Früchten waren vier angefault. Ich hatte das nicht bemerkt, weil sich die faulen Stellen an der Unterseite der Früchte befanden. Meine Frau tadelte mich: «Ich sage dir ja immer: Kauf keine verpackten Früchte!»
Meine Frau will Verpackungen möglichst vermeiden. Darum kauft sie Früchte ausschliesslich im Offenverkauf. Doch in unserer Migros-Filiale in Zürich gibt es kaum offene Bio-Früchte. Kommt sie mit den Einkäufen nach Hause, muss sie sich Vorwürfe von mir gefallen lassen: «Schon wieder konventionelle Ware! Willst du uns eigentlich vergiften?» Weil sie mit Pestiziden behandelt werden, vermeide ich konventionelle Früchte – auch im Interesse unserer Kinder. Meine Frau aber findet, ich sei überängstlich.
Auch konventionelle Früchte wie Erdbeeren, Himbeeren oder Aprikosen sind häufig in Plastik verpackt. Je höher die Temperaturen, desto eher sind sie faul. Und auch bei diesen Früchten entdeckt man die verdorbenen Stellen meistens nicht. Denn sie liegen fast immer ganz unten, bedeckt von «guten» Früchten.
Ich fragte bei der Migros nach, weshalb BioFrüchte häufiger verpackt seien. Antwort: Je schneller Frischeprodukte verderben, desto eher würden sie in Plastik verpackt, da die Verpackung die Haltbarkeit um ein Vielfaches verlängere.
Ich finde trotzdem, dass Plastikverpackungen mehr schaden als nützen. Liebe Migros, bitte verzichte auf Plastik. Wenigstens bei Bio-Früchten. Sonst musst Du mir vielleicht bald einen Scheidungsanwalt bezahlen.