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Die Musikstreamingplattform Tidal hat bei mir vor kurzem für eine kleinere Identitätskrise gesorgt. Ich wollte im Internet die Preise für ein Abo herausfinden – und wurde verdächtigt, ein Roboter zu sein.
Bei der Suche auf Tidal.com wurde mein Computerbildschirm plötzlich schwarz. Darauf poppte folgender Text auf: «Etwas im Verhalten Ihres Browsers hat uns stutzig gemacht.» Ich wurde aufgefordert, ein Puzzle zu lösen. Nichts einfacher als das, dachte ich. Ich musste nur einen einzelnen Teil eines Puzzles an die richtige Stelle setzen. Trotzdem konnte ich die Plattform nicht aufrufen. Stattdessen wurde die Mitteilung angezeigt, ich sei blockiert
worden. Begründet wurde dies folgendermassen: «Sie surfen und klicken mit übermenschlicher Geschwindigkeit.»
Da ich mir aber recht sicher bin, ein Mensch zu sein, suchte ich nach einer realistischeren Ursache. Schliesslich kam ich zum Schluss, dass die Zusatzprogramme meines Internetbrowsers für das Blockieren der Website verantwortlich waren. Mein Browser ist nämlich mit sogenannten Add-ons ausgerüstet: Diese Zusatzsoftware unterdrückt beim Surfen Werbung und blockiert Trackingprogramme.
Damit hat die Streamingplattform Tidal offenbar ihre liebe Mühe. Schliesslich sind es ja viele Firmen gewohnt, dass sich viele Benutzer im Internet ohne Murren verfolgen lassen. Das Argument mit der «übermenschlichen Geschwindigkeit» ist also nur vorgeschoben. Tatsächlich wirft Tidal mir vielmehr einen allzu menschlichen Argwohn gegen Überwachungsroboter vor.
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