Cornelia Giampà aus Losone TI bezieht Internet und Telefon von der Swisscom. Sie zahlt Fr. 892.20 pro Jahr fürs Abo «DSL standard». Zum Fernsehen hat sie zusätzlich einen Anschluss bei UPC (ehemalige Cablecom) für Fr. 407.40. Das macht jährlich rund 1300 Franken an Gebühren für Surfen, Telefonieren und Fernsehen.
Wie mehrere Zehntausend Kunden auch erhielt Giampà vor einigen Wochen einen Brief von der Swisscom. Darin hiess es, dass «DSL standard» bald abgeschaltet werde: «Ohne Ihren Gegenbericht bis zum 13. Oktober schalten wir Ihnen ‹Vivo S› auf.»
Nur: «Vivo S» ist pro Jahr 240 Franken teurer als Giampàs altes Abo. Dafür sind im neuen Abo Leistungen wie kostenlose Anrufe auf das Fest- und das Handynetz oder Fernsehen inbegriffen. «Ich bin hin- und hergerissen und weiss nicht, was ich tun soll», schrieb Giampà dem K-Tipp.
Die wichtigste Frage, die sich Betroffene stellen müssen: Welche Dienste benötige ich überhaupt? Meist zahlen Kunden nämlich für Leistungen, die gar nicht bei ihnen ankommen – etwa die Internetgeschwindigkeit – oder die sie gar nicht brauchen. Zudem sollte man TV, Internet und Telefon wenn immer möglich nur von einer einzigen Firma beziehen – also mit einem Kombiabo. So zahlt man die Anschlussgebühren nicht doppelt (K-Tipp 13/2015).
Der K-Tipp hat die Preise der günstigsten Kombiabos der sechs grössten Schweizer Telecomfirmen verglichen. Bei der Internetnutzung wurde zwischen Einpersonen- und Familienhaushalten unterschieden. Ein Anschluss mit einer Downloadrate von rund 2000 Kilobit pro Sekunde (kbit/s) reicht gut für eine einzige Person. Surfen oft mehrere Bewohner gleichzeitig, so sind rund 10 000 kbit/s zu empfehlen.
Allerdings: Keine Firma garantiert in ihren Abos Mindestgeschwindigkeiten beim Internet. Alle werben mit Maximalgeschwindigkeiten, die häufig nicht erreicht werden.
Resultat des Preisvergleichs: Mit Fr. 407.40 pro Jahr ist der Kabelanschluss der UPC am günstigsten – auch wenn der Preis Anfang nächsten Jahres noch um rund 35 Franken steigt. So könnte Cornelia Giampà mit dem UPC-Abo pro Jahr fast 900 Franken sparen, wenn sie den Swisscom-Anschluss abschalten und die Telefonummer zu UPC portieren lässt.
Das Problem: Telefonieren ist mit dem Kabelanschluss von UPC sehr teuer. Für einen Anruf aufs Handy verlangt die Firma 40 Rappen pro Minute. Zum Vergleich: Mit dem günstigsten Prepaidhandy von Ok Mobile würde der gleiche Anruf nur 22 Rappen pro Minute kosten.
Swisscom: Umstieg ist noch möglich
Familien zahlen bei Green mit Fr. 544.80 pro Jahr fürs Abo «Multi Basic Turbo» am wenigsten. Das Abo ist gleich wie «Multi Basic», bietet aber schnelleres Internet.
Wer von Swisscom aufs teure «Vivo S» umgestellt wurde, kann jederzeit kündigen oder auf das günstigere «Vivo XS» umsteigen. Laut Sprecherin Annina Merk erhalten Swisscomkunden den Differenzbetrag zurück, wenn sie innerhalb der ersten drei Monate nach der Umstellung doch auf ein anderes Produkt wechseln möchten.
Beispiel: Wer am 13. Oktober auf «Vivo S» umgestellt wurde, kann noch bis 13. Januar 2017 auf das günstigere «Vivo XS» umsteigen und erhält bis zu 60 Franken zurück.