Krankenkassen helfen sparen

Medikamente im Ausland günstig einkaufen – kein Problem. Zahlreiche Krankenkassen vergüten in der Grundversicherung die Kosten.

Inhalt

K-Tipp 19/2012

09.11.2012

Letzte Aktualisierung:
12.11.2012

Daniel Jaggi

Medikamente sind im Ausland massiv günstiger. Das gilt nicht nur für frei erhältliche Präparate, sondern auch für rezeptpflichtige. Drei Beispiele:

Das gegen übersäuerten Magen wirkende Nexium Mups (40 mg pro Tablette, 14 Stück) kostet in der Schweiz Fr. 44.25, in Deutschland nur Fr. 36.80 (ohne Mehrwertsteuer). Differenz: Fr. 7.45.
Das gegen Depression wirkende Fluoxetin von Sandoz (20 mg pro Tablette, 100 Stück) ko...

Kostenpflichtiger Artikel

Melden Sie sich bitte an oder wählen Sie eines unserer Print- oder Online-Abos mit kostenloser Rechtsberatung und vielen weiteren Vorteilen.

Abo ab 8 Franken

Anmelden

Medikamente sind im Ausland massiv günstiger. Das gilt nicht nur für frei erhältliche Präparate, sondern auch für rezeptpflichtige. Drei Beispiele:

Das gegen übersäuerten Magen wirkende Nexium Mups (40 mg pro Tablette, 14 Stück) kostet in der Schweiz Fr. 44.25, in Deutschland nur Fr. 36.80 (ohne Mehrwertsteuer). Differenz: Fr. 7.45.
Das gegen Depression wirkende Fluoxetin von Sandoz (20 mg pro Tablette, 100 Stück) kostet in der Schweiz Fr. 79.15, in Deutschland Fr. 27.20. Differenz: Fr. 51.95.
Das Herz-Kreislauf-Medikament Atorvastatin von Actavis (40 mg, 30 Tabletten) kostet in der Schweiz Fr. 28.20, in Deutschland zahlt man Fr. 13.80. Differenz: Fr. 14.40.

Trotz Bussdrohung kulante Praxis

Gemäss Krankenversicherungsgesetz dürfen die Versicherungen im Ausland gekaufte Medikamente nur dann vergüten, wenn sie wegen eines Notfalls gekauft wurden. Kassen, die sich nicht daran halten, drohen laut Bundesgesetz über die Krankenversicherung Bussen bis zu 5000 Franken.

In der Praxis jedoch sind die Versicherungen kulanter. Zahlreiche Kassen vergüten im Ausland eingekaufte Präparate, wie eine K-Tipp-Umfrage zeigt (siehe Tabelle). Von den 46 angefragten Kassen antworteten 25: Bei 12 werden die Kosten durch die Grundversicherung vorbehaltlos übernommen. Swica, Atupri und ÖKK zahlen nur ausnahmsweise. Bei der Publisana muss man vor dem Kauf nachfragen. Neun Kassen vergüten im Ausland gekaufte Medikamente nicht.

Auffallend: Vor allem grosse Kassen zahlen vorbehaltlos und unterstützen damit die Sparbemühungen ihrer Patienten. Die CSS macht sogar im Kundenmagazin darauf aufmerksam. Sprecher Stephan Michel: «Wir reden ständig vom Sparen. Es wäre deshalb widersinnig, die günstigen ausländischen Medikamente nicht zu vergüten.»

Damit die Medikamente von der Krankenkasse bezahlt werden, gilt:

Das Rezept muss ein Schweizer Arzt verschrieben haben.
Es muss sich um ein Präparat handeln, das die Kassen in der Schweiz bezahlen müssen.
Das ausländische Medikament darf nicht teurer sein als das in der Schweiz.
Nach dem Kauf: Originalrechnung und -rezept der Kasse zur Rückvergütung senden.

Medikamente günstig kaufen

Medikamente sind auch über Schweizer Versandapotheken wie beispielsweise Apotheke zur Rose, Medi Service und Xtrapharm günstiger erhältlich. Die Einsparung liegt zwischen 3 und 15 Prozent. Fragen Sie Ihre Krankenkasse, mit welcher Versandapotheke ein Vertrag besteht.
Für viele Originalmedikamente gibt es günstigere Generika. Auf der Generika-Datenbank von Santésuisse sind die Originalmedikamente mit den zugehörigen Generika aufgeführt (zu finden unter www.santesuisse.ch).

Bitte aktivieren Sie Javascript um diese Seite optimal nutzen zu können.

Inhalt

Kostenpflichtiger Artikel

Das könnte Sie ebenfalls interessieren

Gut vorsorgen: Pensionskasse, AHV und 3. Säule

Erben und Vererben

So sparen Sie Steuern