Keine Ahnung, was «Blautzl» oder «Mormel» bedeutet? Handelt es sich um Tiere? Oder um Spielzeug? Manchmal lässt sich durch den Wortklang immerhin erahnen, was der Begriff bedeuten könnte. Dies ist der Grundgedanke hinter dem Partyspiel «Krazy Wordz».
Die Spieler erhalten Aufgabenkarten mit Beschreibungen wie «Beliebter Zeitvertreib» und «Westernheld». Dazu müssen sie ein passendes Wort erfinden. Das Wort bilden sie aus zufällig gezogenen Buchstaben. Man muss jeweils sechs Konsonanten und drei Vokale ziehen. Damit ist gesichert, dass sich mit den Buchstaben auch wirklich Wörter bilden lassen. Zentral ist die Regel, dass man keine echten, existierenden Wörter konstruieren darf. Alle Begriffe müssen neu erfunden sein.
Ein klassischer Komponist? «Tylhoven»
Anschliessend müssen alle Spieler herausfinden, welches Wort der Mitspieler zu welcher Aufgabenkarte passt. Wer ein Wort der richtigen Aufgabenkarte zuordnet, erhält Punkte. Das Gleiche gilt für denjenigen Teilnehmer, dessen Wort korrekt zugeordnet wurde. Wichtig ist es daher, mit den wenigen Buchstaben einen Bezug zur Beschreibung auf der Aufgabenkarte herzustellen.
Beispiel: Ein Spieler zieht die Aufgabenkarte mit der Beschreibung «Klassischer Komponist». Die Buchstaben, die er gezogen hat, sind E, O, Y, T, M, L, H, V und N. Er versucht sein Glück mit dem Wort «Tylhoven», weil man es mit Beethoven assoziieren kann. Gleichzeitig erfinden auch die anderen Spieler mit ihren Karten neue Wörter.
Anschliessend werden alle Aufgabenkarten eingesammelt und neu gemischt ausgelegt. Zwei Mitspieler schätzen, dass der Begriff «Tylhoven» zum klassischen Komponisten passen könnte. Sie erhalten jeweils einen Punkt. Der Erfinder des Worts erhält sogar zwei Punkte, weil zwei Mitspieler richtig tippten.
Beim Lesen der Regeln wirkt «Krazy Wordz» weniger lustig, als es tatsächlich ist. Doch das Spiel macht Spass – egal, ob in kleinerer oder grösserer Runde. Es trainiert das Querdenken, sei es beim Erfinden neuer Wortschöpfungen oder beim Raten, zu welchem Begriff das Wort passt.
Das Spiel macht Lust auf immer neue Wortschöpfungen. Daher ist es nach einer Spielrunde meist egal, wer Sieger ist. Alle Mitspieler kommen auf ihre Kosten.
«Krazy Wordz» gibt es in zwei Varianten: In der «Family Edition» und in einer «Nicht 100% jugendfrei»-Ausgabe. Letztere umfasst auch Aufgaben wie «Titel eines Erotikfilms».
Das Spiel war in der Auswahlliste zum Spiel des Jahres 2016. Marc Mair-Noack
«Leo muss zum Friseur»
Leo der Löwe muss dringend zum Coiffeur. Doch auf dem Weg durch den Dschungel bleibt er oft bei anderen Tieren für ein Schwätzchen stehen. Die Spieler versuchen, ihn durch den Dschungel zu führen, bevor der Coiffeur Feierabend macht. Der Wald wird durch Wegplättchen dargestellt. Die Spieler müssen sich merken, welches Tier oder welcher Wegweiser unter den Plättchen liegt. Denn je nach Plättchen verliert Leo mehr oder weniger Zeit. Dazu braucht es etwas Glück, aber vor allem ein gutes Gedächtnis. Originelles und sehr gelungenes Spiel, das alle Kinder gemeinsam gewinnen oder verlieren.
Kinderspiel, das auch für Erwachsene geeignet ist.
Nichts.
2 bis 5 Kinder ab 6 Jahren
Dauer: ca. 30 Minuten
Preis: ca. 20 Franken
Verlag: Abacus Spiele
«Kribbeln»
Kurzweiliges, abwechslungsreiches Würfelspiel im Stil von «Yatzy». Die Spieler dürfen mit den sechs Würfeln dreimal würfeln. Die Würfelseiten haben nicht nur unterschiedlich viele Augen, sondern auch verschiedene Farben. Je nach Spielrunde müssen andere Aufgaben gelöst werden. So darf z. B. in einer Aufgabe die Würfelsumme nur notiert werden, wenn eine gelbe, aber keine grüne Zahl vorkommt. Kann man das Würfelergebnis nicht verwenden, darf man es ins erste «Kribbel»-Feld eintragen. Nur: Jede Zahl, die man in weitere Felder schreibt, muss grösser sein als die letzte.
Schnell erklärt. Sehr glückslastig.
2 bis 5 Spieler ab 8 Jahren
Dauer: ca. 20 Minuten
Preis: ca. 15 Franken
Verlag: Ravensburger
«Sea of Clouds»
Luftpiraten segeln mit ihren fliegenden Piratenschiffen über den Himmel. Dabei sammeln sie Schätze, Kunstwerke und Rum. Zudem stehlen sie Goldmünzen der gegnerischen Piraten. Damit sie konkurrenzfähig bleiben, müssen sie neue Crewmitglieder anheuern. Die Spieler übernehmen die Rolle des Kapitäns. Wer am Ende die grösste Beute gemacht hat, gewinnt.
Gut gemachtes Kartenspiel mit schöner Grafik. Eine Spielrunde läuft so zügig, dass man nie lange warten muss, bis man wieder an der Reihe ist. Besonders empfehlenswert zu viert.
Einfache Regeln.Nichts für Freunde tiefgründiger Strategiespiele.
2 bis 4 Spieler ab 10 Jahren
Dauer: ca. 45 Minuten
Preis: ca. 25 Franken
Verlag: Lello
«Stadt der Spione»
Die Spieler befinden sich im portugiesischen Estoril im Jahr 1942. Als Geheimdienstchefs müssen sie ihre Spione aussenden, um neue Agenten zu rekrutieren. Wer am Ende das beste Spionagenetzwerk besitzt und die meisten Aufträge erfüllt hat, gewinnt. Doch dazu braucht es viel: Man muss grübeln, andere verdächtigen und bluffen.
Die Agenten sind durch Spielkarten dargestellt. Jeder Spieler startet mit sechs Spionen. Man muss gut aufpassen, die Karten taktisch klug einzusetzen. Ein komplexes Spiel mit schnell gelernten Regeln.
Spiel für Taktik-Liebhaber. Bei zwei Spielern weniger spannend als zu dritt oder zu viert.
2 bis 4 Spieler ab 10 Jahren
Dauer: ca. 45 bis 60 Minuten
Preis: ca. 33 Franken
Verlag: Heidelberger Spieleverlag