Normalerweise lohnt es sich nicht, bei Ein­käufen im Ausland in Schweizer Franken zu bezahlen. Denn die Umrechnungskurse benachteiligen die Kunden. Doch es gibt Ausnahmen: Einen erstaunlich attraktiven Kurs gibts zum Beispiel beim Internethändler www.amazon.com.

Wenn Schweizer im Ausland in Franken bezahlen, entfällt der Währungsumrechungszuschlag auf der Kreditkartenabrechnung. Er beträgt zwischen 0,9 Prozent und 2,5 Prozent.

Diese Zusatzeinnahmen wollen sich die Kredit­kartenherausgeber nicht entgehen lassen. Deshalb ­haben einige Firmen an­gefangen, auch bei Auslandeinkäufen in Schweizer Franken eine Gebühr zu verlangen.

Zuschlag von bis zu 2 Prozent

Die Bank Cornèr (Cornèr-Card) verlangt seit März 1,2 Prozent. Nun schlägt auch American Express bei gewissen Karten 2 Prozent drauf. Dasselbe gilt für Bonuscard. Bei der Coop-Supercard sind es 1,5 Prozent. 
Ab 1. Juli wird auch die Bank Coop eine Gebühr verlangen. Und bei dieser Gelegenheit erhöht sie die Bearbeitungsgebühr für Auslandtransaktionen auch noch gleich von 1,5 auf 1,75 Prozent.

Die Migros-Cumulus-Kreditkarte unterscheidet zwischen Belastungen im Ausland und auf einer ausländischen Website: Wer im Ausland einkauft und in Franken bezahlt, muss eine Gebühr von 1,5 Prozent bezahlen. Wer hingegen auf einer ausländischen Website in Franken bezahlt, kommt gebührenfrei davon.

Warum verlangen die Kreditkartenfirmen plötzlich eine Gebühr, wenn doch gar keine Fremd­währung im Spiel ist? Die angefragten Firmen antworten ganz unterschiedlich: Cornèr-Card und ­Bonuscard sprechen von einem «steigenden Aufwand». Die Bank Coop nennt «das höhere Risiko für Betrugsfälle im Ausland» als Grund und «die zuneh­mende Regulierung der Finanzmärkte in Europa und der Schweiz».

Bei der Coop-Supercard ist die Rede von «zusätzlich verrechneten Kosten». Und die Cembra-Bank (Migros-Cumulus) schreibt, die ­Gebühr sei «Bestandteil der Kostenstruktur des ­Produkts».