Kühle Rechner wählen die höchste Franchise

Über mehrere Jahre betrachtet kann sich die maximale Wahlfranchise in der Krankenkasse auch für Versicherte mit teils hohen Arzt- und Spitalkosten lohnen.

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Monatsprämien in der Grundversicherung mit Franchise 2500
Talon für Krankenkassen Prämienvergleich

K-Tipp 18/2008

27.10.2008

Letzte Aktualisierung:
04.05.2009

Ernst Meierhofer

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Wer gesund ist und nie zum Arzt muss, spart mit der höchsten Jahresfranchise viel Geld. Denn so wird die Grundversicherung um bis zu 50 Prozent günstiger.

Leute mit schlechtem Gesundheitszustand hingegen, die oft zum Arzt müssen, wählen rein rechnerisch betrachtet mit Vorteil die Jahresfranchise 300 Franken.

Dieses Prinzip gilt vor allem, wenn man nur ein einzelnes Jahr in Betracht zieht. Aber: Macht man die Rechnung über mehrere Jahre, lohnt sich die höchste Jahresfranchise selbst dann noch, wenn zwischendurch unerwartet hohe Rechnungen anfallen.

Trotz hoher Ausgaben 814 Franken gespart

Die Tabelle im pdf-Artikel zeigt ein Rechenbeispiel, das für eine Dauer von fünf Jahren gilt. Annahme: In zwei von fünf Jahren sind die Arzt- und Spitalkosten sehr hoch (je 100000 Franken), in den übrigen drei Jahren sind sie tief und betragen je 1000 Franken.

Das Resultat: Trotz zwei «Katastrophen»-Jahren betragen die gesamten Ausgaben (Kostenbeteiligung plus Prämien) mit Franchise 2500 nur 18814 Franken – und damit 814 Franken weniger als mit der 300er-Variante.

Für die Berechnung gilt es, die Details der Kostenbeteiligung der Versicherten zu kennen:

Die Jahresfranchise ist derjenige Teil der Arzt- und Spitalkosten, die Versicherte im jeweiligen Jahr übernehmen müssen. Die gesetzliche Mindestfranchise beträgt 300 Franken, die höchstmögliche 2500 Franken. Die Stufen dazwischen (500, 1000, 1500 und 2000 Franken) lohnen sich in der Regel nicht.

Dazu kommt noch der 10-prozentige Selbstbehalt: Wenn die Franchise abbezahlt ist, müssen Erwachsene weiterhin 10 Prozent der Rechnungen selber tragen – aber maximal für 700 Franken pro Kalenderjahr.

Mit anderen Worten: Die Kostenbeteiligung der Versicherten ist pro Jahr auf einen Maximalbetrag begrenzt. Und das ist auch der Grund, warum die höchste Wahlfranchise über mehrere Jahre betrachtet lohnend sein kann – auch wenn die Arzt- oder Spitalkosten zwischendurch mal überborden.

Übrigens: Das Rechenbeispiel ist mit stabilen Prämien gerechnet. Steigt die Prämie, ändert sich aber an der Grundaussage nichts.

Das müssen Sie wissen, wenn Sie die höchste Franchise wählen:

Im schlimmsten Fall müssen Sie die 2500 Franken plus 700 Franken Selbstbehalt schon früh im Kalenderjahr zahlen. Sie müssen diese Summe also auf der Seite haben. Tipp: Legen Sie die Ersparnisse durch die höhere Franchise auf ein separates Konto.

Höhere Franchisen als 300 Franken sind freiwillig. Keine Krankenkasse darf Sie zwingen, eine höhere Wahlfranchise abzuschliessen.

Die Franchise kann jedes Jahr geändert werden.

Bei einigen Kassen können die Prämien der Franchisenstufen 2000 und 2500 identisch sein (etwa bei Assura), oder der Prämienunterschied ist gering. Hier sollten Sie die Franchise 2000 wählen.

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