Der Zürcher Joannis Danilis kaufte vor zwei Jahren in einer Mobilezone-Filiale ein Smartphone. Gleichzeitig schloss er ein Swisscom-Abo «Natel Basic liberty» für 12 Franken im Monat ab. Jedes Megabyte Datenübertragung kostete laut Tarif 10 Franken. Für die ersten drei Monate forderte die Swisscom von Danilis total 3000 Franken. Rund 2900 Franken verlangte die Swisscom für das Surfen im Internet. Für Danilis konnte das nur ein offenkundiger Fehler sein: «Ich benutzte das Handy nur für kurze Telefonate mit der Familie, nicht fürs Internet.» Er beanstandete die Rechnungen in der Swisscom-Filiale. Der Angestellte habe sein Problem verstanden und bestätigt, dass ein Fehler vorliege. Für die drei Monate seien nur 93 Franken offen.
Das Betreibungsamt pfändete den Lohn
Trotzdem wurde der Kunde vier Monate später betrieben. Die Swisscom forderte nun sogar rund 3900 Franken – inklusive Inkassokosten. Danilis verpasste es, gegen die Betreibung Rechtsvorschlag zu erheben. Ein halbes Jahr später pfändete das Betreibungsamt seinen Lohn.
Danilis wandte sich an den K-Tipp: «Ich benutze das Internet nicht, denn ich weiss gar nicht, wie das geht.» In der Rechnung stehe nur pauschal, er habe «Datenvolumen» verbraucht. Als Konsument wolle er wissen, was für Daten das seien.
Diese Auskunft muss ihm die Swisscom erteilen («Saldo» 11/2018). Und im Falle eines Prozesses muss sie beweisen, dass so viele Daten übertragen wurden. Martin Steiger, Rechtsanwalt aus Zürich, bestätigt: «Die Telecomfirma muss im Streitfall beweisen, wie viele Daten der Kunde bezogen hat.»
Swisscom-Sprecherin Sabrina Hubacher sagt, die Telecomfirma habe Danilis zweimal per SMS über den hohen Datenverbrauch gewarnt. Dabei habe man den Kunden aufgerufen, auf ein passendes Abo zu wechseln.
Immerhin: Die Swisscom zahlte Danilis nach der Anfrage des K-Tipp die 2900 Franken für den angeblichen Datenverbrauch zurück.
So vermeiden Sie überrissene Handy-Rechnungen
Prepaid: Hier kauft man ein bestimmtes Telefonguthaben im Voraus. Die Rechnung kann nicht höher werden als der ausgegebene Betrag. Im schlimmsten Fall ist das gekaufte Guthaben weg.
Datenwarnung und Sperre: Bei Handys mit dem Betriebssystem An-droid kann man eine automatische Warnung und Sperre einrichten. Diese warnt und sperrt den Datenverbrauch ab einer vorab bestimmten Menge – zu finden unter Einstellungen } «Datennutzung» } «Abrechnungszeitraum».
Mobile Daten abschalten: Bei Android-Geräten: Einstellungen } «SIM & Netzwerk» } Mobile Datenverbindung. Apple-Handys: Einstellungen } «mobiles Netz» } «mobile Daten»
Das Internet lässt sich auch nur fürs Ausland deaktivieren. Android: Einstellungen } «Netzwerk & Internet» } «Mobilfunknetz» } «Datenroaming ausschalten». Apple: Einstellungen } «Mobiles Netz» } «Datenoptionen» } «Datenroaming ausschalten»
Alternative: Auch der Kundendienst der Telecomfirmen kann das Datenroaming deaktivieren.
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