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Viele Kunden ziehen Esswaren vor, die mit tieferen Kalorienzahlen auf der Vorderseite der Verpackung gekennzeichnet sind. Dies zeigt eine aktuelle Untersuchung von Forschern der Universität Göttingen (D). Der Haken: Diese Angaben sind eine Selbstdeklaration der Hersteller. Sie dürfen nämlich die Portionsgrössen als Basis für Berechnungen selber frei bestimmen. Nach dem Motto «je kleiner die Portion, desto weniger Kalorien» werden so auch weniger gesunde Lebensmittel auf gesund getrimmt.
Beispiele: Auf der Vorderseite der Biscuitpackung Oreo (Coop, Fr. 2.75) sind die Kalorien gut lesbar angeschrieben. Erst beim genauen Hinschauen wird klar: Es sind Angaben für 11 Gramm dieses Gebäcks. Das entspricht einem einzigen Biscuit.
Beim Knoblauchbrot Happy Hour Baguette Ail (Migros, Fr. 3.25) bezieht sich die Angabe auf eine Scheibe. Und auf Chips-Packungen ist der Kalorienwert für 30 Gramm aufgeführt. Das sind bei einer Pringles-Packung gerade einmal 15 Scheibchen Chips.
Für Studienleiter Ossama Elshiewy ist klar: Die unrealistisch kleinen Portionsgrössen würden die Konsumenten in die Irre führen und stellten «somit für diese Gruppe eine Gefahr in Bezug auf ihre Ernährungsgewohnheiten dar». Für die Untersuchung wurden Daten von mehr als 1500 Supermärkten in Grossbritannien ausgewertet.
Tipp: Wer sich über Nährwerte informieren will, sollte die Rückseite der Verpackung beachten. Die Infos dort sind vergleichbar: Sie beziehen sich auf 100 Gramm oder 100 Milliliter des jeweiligen Produkts.
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