Leinen los zum Einheitspreis

In der Schweiz kosten Kreuzfahrten fast überall gleich viel. Denn zahlreiche Reedereien schreiben den Reisebüros einheitliche Frankenpreise vor – auf hohem Niveau.

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K-Tipp 02/2011

23.01.2011

Letzte Aktualisierung:
25.01.2011

Gery Schwager

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Der deutsche Kreuzfahrten-Spezialist E-hoi schlug selbstbewusste Töne an, als er vor einigen Monaten über seine Schweizer Niederlassung das Buchungsportal E-hoi.ch lancierte. Man wolle «die hiesige Szene zum Vorteil der Kundschaft kräftig aufmischen», hiess es.

Und: «Der Schweizer Gast muss sich darauf verlassen können, dass er bei E-hoi immer zum günstigsten Preis alle zum Reservationszeitpunkt verfügbaren Kreuzfahrten buchen kann.»

Der K-Tipp hat im Dezember eine Stichprobe gemacht und für fünf Kreuzfahrten abgeklärt, ob E-hoi.ch die hiesige Szene tatsächlich aufgemischt hat (siehe Tabelle im pdf-Artikel).

Resultat: Das Portal verlangt zwar keine Buchungsgebühren, verkauft die Schiffsreisen ansonsten aber nicht günstiger als die Konkurrenz.

Es lohnt sich oft, im Ausland zu buchen

Grund: Reedereien geben die Verkaufspreise für ihre Kreuzfahrten in der Regel vor. «Schweizer, die in der Schweiz buchen, zahlen somit zum gleichen Zeitpunkt für die gleiche Kreuzfahrt überall gleich viel», sagt George Studer, Geschäftsführer der Cruisecenter AG.

Alexander Esslinger von E-hoi.ch bestätigt die Preisbindung. Abweichende Preise könne man allenfalls offerieren, wenn man der Reederei ein ganzes Kabinenkontingent abkaufe und zum Beispiel mit eigenen Ausflugsangeboten kombiniere.

Sind Preisvorgaben durch Reedereien rechtlich überhaupt zulässig? Laut Patrick Kaeser vom Sekretariat der Wettbewerbskommission dürfte es dagegen keine Handhabe geben.

Innerhalb eines Konzerns seien solche Vorgaben erlaubt. Zudem hätten Kunden die Wahl zwischen diversen Reedereien, von denen wohl keine marktbeherrschend sei. Auch könne man im Ausland buchen.

Letzteres lohnt sich oft. Denn Reedereien pflegen ihre Euro-Preise allgemein zu ziemlich ungünstigen Kursen in Franken umzurechnen. Auch E-hoi-Kunden fahren deshalb häufig günstiger, wenn sie über das deutsche Portal E-hoi.de buchen. In der Stichprobe sparten zwei Erwachsene so je nach Kreuzfahrt zwischen 238 und 766 Franken.

Mit Internautic.ch gibt es auch ein Schweizer Portal, das Kreuzfahrten in Euro ausschreibt. Kunden können entweder in Euro oder in Franken zahlen. Wählen sie Letzteres, garantiert Internautic laut Inhaber Walter Fürer die Umrechnung zum aktuellen Devisenwechselkurs.

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