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K-Tipp 3/2005
09.02.2005
Hansjörg Utz, Redaktionsleiter«Kassensturz»
Mit diesem Kommentar verabschiede ich mich von Ihnen. Nach langen und spannenden Jahren im Kassensturz übernehme ich jetzt die Leitung der Sendung «10 vor 10». Vor bald 14 Jahren habe ich mich zum ersten Mal an Sie gewandt. Für die allererste Ausgabe des K-Tipp schrieb ich einen Kommentar zum Thema gefährliche Medikamente. Er endete mit der Feststellung: «Jedes unnötige Risiko ist ein Risiko zu viel.»
Dies war einer der Leitsätze, die meine journalistische Arbeit bestimmt...
Mit diesem Kommentar verabschiede ich mich von Ihnen. Nach langen und spannenden Jahren im Kassensturz übernehme ich jetzt die Leitung der Sendung «10 vor 10». Vor bald 14 Jahren habe ich mich zum ersten Mal an Sie gewandt. Für die allererste Ausgabe des K-Tipp schrieb ich einen Kommentar zum Thema gefährliche Medikamente. Er endete mit der Feststellung: «Jedes unnötige Risiko ist ein Risiko zu viel.»
Dies war einer der Leitsätze, die meine journalistische Arbeit bestimmt haben. Ob Formaldehyd in Gesichtscremen, spekulative Finanzgeschäfte oder explodierende Handys: Firmen, die mit ihren Produkten gutes Geld verdienen, sollen ihre Kundinnen und Kunden keinem unnötigen Risiko aussetzen.
Da bleibt noch viel zu tun; dem Kassensturz und dem K-Tipp wird die Arbeit nicht ausgehen. Dafür sorgen Geschäftemacher und Halsabschneider, die versuchen, den Verbrauchern das Geld aus der Tasche zu ziehen. Dafür sorgen Banken und Versicherungen, die immer wieder neue Gebühren erfinden. Dafür sorgen Pharmakonzerne, die ihre Gewinne auf Kosten der Prämienzahler steigern.
Aber lassen Sie mich nach so vielen Jahren eine versöhnliche Feststellung machen: Es hat sich einiges zum Besseren gewendet. Dreiste Betrügereien im Versandhandel sind seltener geworden, plumpe Mogelpackungen ebenso. Nahrungsmittel, die den Menschen an Leib und Leben gefährden, sind weitgehend vom Markt verschwunden. Fairness in der Werbung besteht zumindest in der Theorie. Die umweltfreundliche Produktion ist als Prinzip anerkannt. Und klare Waren-Deklarationen sind zur Selbstverständlichkeit geworden.
Was besonders wichtig ist: Fortschrittliche Firmen haben längst gemerkt, dass es den Konsumentenschutz braucht. Kritische Berichte, Preisvergleiche und Tests helfen ihnen, die Qualität ihres Angebots zu verbessern. Wenn ich dazu einen kleinen Beitrag leisten konnte, dann haben sich meine Kassensturz-Jahre gelohnt.