Wer von der Arbeit nach Hause kommt, möchte die Füsse hochlegen und relaxen. Während die einen fernsehen, lesen die anderen oder dösen. Dafür sind Lese-, Fernseh- und Relaxsessel ideal. Die Auswahl ist riesig.
Dabei fällt auf: Waren früher Relaxsessel vor allem für ältere Leute gedacht, gibt es heute viele Modelle, die sich an Jüngere richten. Grundsätzlich sind vier Arten von Sesseln auf dem Markt. Einige teurere Stücke sind in mehreren Ausführungen erhältlich.
Freischwinger
Bei diesen Relaxsesseln bestehen Armlehne und Gestell aus einem Stück. Dadurch federt der Stuhl leicht nach, wenn man sich hineinsetzt. Dazu kann man den passenden Hocker für die Füsse kaufen. Ab knapp 100 Franken gibts zum Beispiel den Poäng in der Ikea.
Gestelle und Bezüge sind in diversen Materialien zu haben. Zudem sind eine Schaukelstuhl-Variante erhältlich, eine Liege (Sessel und Hocker verbunden) und ein Kindermodell. Die Bezüge lassen sich auswechseln. Auch Micasa führt unter dem Namen Swop einen Freischwinger (Sessel ab Fr. 119.–, Hocker ab Fr. 49.–).
- Vorteil: Günstig.
- Nachteil: Nicht verstellbar.
Verstellbar durchs Körpergewicht
Diese Sessel verstellt man ohne Hebel oder Laschen. Man setzt sich in den Sessel und drückt mit dem Körpergewicht gegen die Rückenlehne. Diese fährt nach hinten und – je nach Modell – der Fussteil gleichzeitig nach oben. Bei einigen Sesseln lässt sich die Lieblingsposition arretieren.
Eine Auswahl gibt es in fast jedem Möbelhaus. Einige Beispiele:
- Interio: Combi, Sessel Fr. 499.–, Hocker Fr. 199.–
- Micasa: Philadelphia, Fr. 899.–
- Toptip: TV-Sessel (namenlos), Fr. 499.–
- Ikea: Ektorp Muren, Fr. 499.–
- Vorteile: Unkompliziert, oft bis zur Liegeposition verstellbar, mittleres Preissegment.
- Nachteil: Meist können Rückenlehne und Fussteil nur synchron bedient werden.
Verstellbar durch Hebel oder Lasche
Hier gibt es zwei Modellvarianten: Entweder kann man den Relaxsessel mit einem Hebel auf die gewünschte Position einstellen oder man zieht an einer Lasche, worauf die Rückenlehne nach hinten und der Fussteil herausklappt.
Viele Möbelhäuser führen die eine oder andere Variante: So gibt es zum Beispiel bei Ikea das Modell Älvros (ab Fr. 999.–), bei Micasa den Sessel Bomba (Fr. 799.–, Hocker Fr. 199.–) und bei Toptip Salpa (Fr. 599.–).
- Vorteile: Viele Modelle sind bis zur Liegeposition verstellbar, mittleres Preissegment.
- Nachteil: Bedienung mit Hebel kann je nach Modell mühsam sein.
Elektrisch
Diese Relaxsessel lassen sich per Fernbedienung einstellen. Je nach Modell sorgen ein bis drei Motoren dafür, dass man Rückenlehne und Fussteil entweder synchron oder separat einstellen kann. Häufig ist eine elektrische Aufstehhilfe für Senioren eingebaut.
Die meisten dieser Sitzmöbel haben ein Kabel. Es sind aber auch solche mit Akku erhältlich. Bei Micasa gibt es die Linie Comfort-Plus: Diese Sessel sind elektrisch (ein bis drei Motoren) oder ohne Motor erhältlich sowie mit Kabel oder Akku (ab Fr. 1499.–). Ein weiteres Beispiel ist der TV-Sessel Ramon von Toptip (Fr. 899.–).
- Vorteil: Leicht zu bedienen – auch für Senioren.
- Nachteile: Mittlere bis obere Preisklasse. Bei sehr günstigen Modellen ist das Verstellen teils ruppig, die einzelnen Sitz- und Liegepositionen sind eher seltsam.
Eine Klasse für sich
Keine eigene Kategorie, aber eine Klasse für sich sind Relaxsessel im höheren Preissegment. Hier kann der Kunde oft viel mehr als nur den Bezug bestimmen. Ein Beispiel sind die Sessel mit Hocker der Marke Stressless (bei Pfister ab Fr. 2200.–): Sie sind in den Grössen S, M und L erhältlich.
Einige lassen sich je nach Wunsch in der dem Kunden angepassten Sitzhöhe montieren. Stressless-Sessel stellt man erst mit einem Rädchen ein, danach verstellt man sie durch Gewichtsverlagerung. Die Kopfstütze ist separat einstellbar.
Auch bei den Strässle-Relaxsesseln hat der Kunde die Qual der Wahl (bei Pfister ab Fr. 2990.–): Es gibt sie manuell und mit Motor sowie synchron wie auch getrennt verstellbar. Zudem sind eine extrabreite Variante und diverse Modelle mit Massagefunktion erhältlich.
Micasa führt den Sessel Savoy in diversen Grössen und wahlweise elektrisch oder manuell verstellbar (ab Fr. 3149.–) sowie die Linie Comfort Plus.
- Vorteil: Relaxen auf hohem Niveau.
- Nachteil: Teuer.
Beim Kaufentscheid hilft Ihnen die nachstehende Checkliste. Übrigens: Ein spezielles Augenmerk sollten Sie auf die Garantie legen. Sie reicht – je nach Möbelgeschäft und Fabrikat des Relaxsessels – von einem Jahr bis zu zehn Jahren.
Checkliste für den Kauf
So finden Sie den Lese- oder Fernsehsessel, der wirklich zu Ihnen passt. Wichtig: unbedingt probesitzen.
Verwendungszweck
Zum Relaxen ist jeder Sessel geeignet, in dem man sich wohlfühlt. Wer jedoch lesen oder fernsehen will, sollte darauf achten, dass sich der eingebaute Fussteil und die Rückenlehne separat verstellen lassen, damit man aufrecht sitzen und trotzdem die Füsse hochlegen kann.
Für Leseratten sind Armlehnen ein Muss, sonst werden die Arme bei einem dicken Schmöker schwer. Möchte man im Sessel hin und wieder ein Mittagsschläfchen halten, ist es praktisch, wenn sich die Rückenlehne weit nach hinten verstellen lässt.
Standort
Wenn Sie gerne lesen, ist es ideal, wenn das Tageslicht von hinten oder rechts auf das Buch oder die Zeitschrift fällt. Messen Sie aus, wie viel Platz Sie zur Verfügung haben. Vergleichen Sie im Laden die Masse mit jenen des gewünschten Sessels – und zwar in aufgerichteter und in ausgefahrener Position. Bei motorisierten Sesseln mit Kabel: Wo ist die nächste Steckdose? Ist das Kabel lang genug?
Ausklappbarer Fussteil oder Hocker?
Ein Hocker punktet als zusätzliche Sitzgelegenheit oder Ablagefläche. Die Nachteile: Der Hocker kostet zusätzlich und braucht Platz. Ein ausklappbarer Fussteil verschwindet bei Nichtgebrauch. Allerdings sind seine Masse vorgegeben.
Verstellmöglichkeiten
Relaxsessel lassen sich durch Gewichtsverlagerung verstellen, per Hebel oder elektrisch mittels Fernbedienung. Ausprobieren ist Pflicht, damit Sie wissen, was Ihnen am ehesten zusagt. Senioren sollten beachten, dass Modelle mit Motor oft eine Aufstehhilfe haben, das heisst: Die Sitzfläche wird elektrisch angehoben und gekippt.
Kosten
- Freischwinger ohne Verstellmöglichkeit: ab ca. Fr. 100.–.
- Für einen Relaxsessel, der durch Gewichtsverlagerung verstellt wird, zahlt man ab etwa Fr. 500.–. Varianten mit Hebel oder Lasche kosten Fr. 600.– und mehr.
- Für einen Lese-/TV-Sessel mit Motor muss man mindestens Fr. 900.– rechnen.
Materialien
Jedes Material bietet andere Vor- und Nachteile:
- Stoff: Atmungsaktiv Viele Farben und Muster erhältlich Eher günstig Weich und warm im Griff Nicht so leicht zu reinigen, denn Stoffe saugen Flecken auf. Ausnahme: Stoffe mit Anti-Flecken-Behandlung, wie sie etwa Pfister anbietet Nicht so langlebig
- Leder: Edle, hochwertige Optik, Langlebig, Gut zu reinigen, Teuer, Kalt und hart im Griff
- Mikrofaser: Lederähnliches Aussehen, Sehr gut zu reinigen, Günstiger als Leder Atmungsaktiv Weich und warm im Griff
Sachen zum Lachen: Hätten Sie es gewusst?
Ins Staunen kam die Haus-&-Garten-Redaktion, als sie dieses (siehe Bild im pdf-Artikel) Möbelstück im Möbelhaus Fly entdeckte. Ein Hundekörbchen? Eine falsch zusammengenähte Matratze? Eine Aufbewahrungsmöglichkeit für Kinderspielzeug?
Alles falsch: Das giftgrüne Etwas ist ein Futon-Sessel (Fleezy). Wie man darin genau Platz nehmen soll, bleibt allerdings ein Rätsel.