"Mein Ischias ist weggebügelt" - Peter Steiner, 86
Peter Steiner ist seit 55 Jahren verheiratet. Der zehnfache Vater und neunfache Grossvater hatte einmal ein Loch im Zwerchfell und schwört auf Hustentee mit Honig.
Inhalt
Gesundheitstipp 7+8/2003
02.07.2003
Interview: Regula Schneider
In den Bergen herrscht Hochsommer. Wie schützen Sie sich vor der Sonne?
Ich habe immer eine Dose Niveacreme im Hosensack. Die streiche ich mir dick auf Gesicht und Glatze. Das schützt mich genauso gut wie moderne Sonnencremen. Um einen Sonnenstich zu vermeiden, trage ich immer meinen schwarzen Hut. Ich bin gut behütet, müssen Sie wissen (lacht). Besonders von meiner Frau. Im Juli sind wir 55 Jahre verheiratet.
Ihr Erfolgsrezept für eine langjährige Ehe...
In den Bergen herrscht Hochsommer. Wie schützen Sie sich vor der Sonne?
Ich habe immer eine Dose Niveacreme im Hosensack. Die streiche ich mir dick auf Gesicht und Glatze. Das schützt mich genauso gut wie moderne Sonnencremen. Um einen Sonnenstich zu vermeiden, trage ich immer meinen schwarzen Hut. Ich bin gut behütet, müssen Sie wissen (lacht). Besonders von meiner Frau. Im Juli sind wir 55 Jahre verheiratet.
Ihr Erfolgsrezept für eine langjährige Ehe?
Wir haben unser Eheversprechen sehr ernst genommen. Auch dann, wenn wir einmal nicht so zufrieden waren miteinander. Und wir haben uns nie eingebildet, dass etwas Besseres nachkommen würde. Heute haben wir es sogar schöner miteinander als in jüngeren Jahren.
Als Cool Man verkörpern Sie das Image des aufgestellten, schlagfertigen Berglers. Ist das der echte Peter Steiner?
Alles ist echt, ich bin ja kein Schauspieler. Zum Cool Man bin ich gekommen wie die Jungfrau zum Kind. Meine Tochter Bernadette hat mir ein Casting bei Milka vermittelt. Die haben für Werbespots einen Mann aus den Bergen mit Bart gesucht. Beim Casting sagte ich vor der Kamera spontan einen lustigen Spruch. Prompt hiess es: «Herr Steiner, Sie sind engagiert.» Nach der Ausstrahlung der Spots war der Teufel los - Wildfremde kamen auf mich zu und nannten mich Cool Man.
Dessen Markenzeichen ist der Bart. Wie pflegen Sie ihn?
Ich wasche ihn jeden Morgen mit Babyshampoo. Das geht schnell. Für das Rasieren früher habe ich jeweils zeitiger aufstehen müssen.
Wann stehen Sie auf?
Zwischen sieben und acht Uhr. Das ist spät im Vergleich zu früher. Wenn ich ins Bett gehe, lese ich meistens noch. Und auf meinem Nachttisch liegen sieben oder acht Liederbücher mit alten romanischen, französischen und italienischen Liedern. Die singe ich abends so laut, dass die Wände zittern.
Macht Ihnen Ihr Alter zu schaffen?
Nein. Ich habe keine Altersbeschwerden. Ausser, dass ich viel mehr vergesse als früher. Aber ich kann schon noch klar denken!
Was tun Sie für Ihre Gesundheit?
Ich esse wenig auf einmal und trinke kaum Alkohol. Zum Frühstück habe ich am liebsten Maisriebel. Zudem kocht meine Frau nie mit tierischen Fetten.
Waren Sie schon ernsthaft krank?
Vor 40 Jahren hatte ich ein Loch im Zwerchfell. Das musste ich operieren lassen, seither hatte ich kein Magenbrennen mehr. Als junger Mann hatte ich auch starke Ischiasschmerzen. Die hat meine Frau aber inzwischen weggebügelt.
Das müssen Sie erklären.
Der Arzt hat meiner Frau geraten, mich mit einem Bügeleisen zu behandeln. Ich lag auf einem Tisch, zugedeckt mit dicken, alten Leintüchern. Dann ist meine Frau 20 Minuten lang mit dem warmen Bügeleisen über meinen ganzen Körper gefahren. Anschliessend hat sie mir Rücken und Beine mit Grappa eingerieben. Seither sind die Schmerzen wie weggeblasen.
Gehen Sie regelmässig zum Arzt?
Ich lasse regelmässig den Blutdruck kontrollieren, weil er lange viel zu hoch war. Seit ich jeden zweiten Tag eine Tablette schlucke, ist der Blutdruck in Ordnung. Sonst gehe ich nicht oft zum Arzt. Meine Frau und ich lassen uns gegen Grippe impfen und sind selten krank.
Vertrauen Sie eher der Schul-, oder der Komplementärmedizin?
Beiden. Heilpflanzen habe ich schon als Kind gesammelt. Kamille und Pfefferminze oder Tausendguldenkraut gegen Lungenentzündung. Es gibt aber Probleme, wie ein Loch im Zwerchfell, die man schulmedizinisch behandeln muss.
Was gefällt Ihnen an Ihrem Körper am besten?
Mein Bart. Mit dem habe ich schon an Bartmeisterschaften in Deutschland gewonnen.
Was gefällt Ihnen an Ihrem Körper am wenigsten?
Ich bin zufrieden mit dem, was mir der liebe Gott geschenkt hat.
Mit welcher Frucht würden Sie sich vergleichen?
Mit einer Dörrbirne. Die ist auch runzlig noch sehr geniessbar.