Auffällige Plakate kündigten in der Migros eine Aktion an: Fr. 2.30 statt Fr. 3.30 pro Kilo Gala-Äpfel. Doch in den Regalen lagen viele Sechser-Packungen zum Normalpreis. Wer eine solche Packung ­erwischte, erhielt keinen Rabatt. Selbst wer den Kassenzettel nach dem Einkauf kontrollierte, realisierte das nicht. Denn die Migros druckt die Abkürzung «Akt» auch dann auf den Kassenzettel, wenn die Ware zum Normalpreis etikettiert ist und auch so verkauft wird.

Migros-Sprecherin Monika Wei­bel sagt: «Bei einem Gewichtsartikel kann das System den Preis nicht selbständig auf den Aktionspreis umrechnen.» Mit Gewichtsartikeln sind Packungen gemeint, die unterschiedlich schwer sind – z. B. solche von Früchten, Gemüse, Fleisch und Käse. Das heisst: Die Kasse setzt die Ab­kürzung «Akt» dazu, auch wenn es sich um den Normalpreis handelt. Daran will die Migros nichts ändern.

Vielmehr schiebt sie die Ver­antwortung auf die Angestellten ab. Diese müssten bei Beginn einer Aktion die Ware, die noch in den Regalen liegt, auf den Aktionspreis umetiket­tieren. Weibel ergänzt jedoch: «Hinter diesen Prozessen stehen Menschen, die auch einmal ­einen Fehler machen können.»

Nur: K-Tipp-Leser berichten, dass es sich keineswegs um Einzelfälle handle. Ein anderes Beispiel: Eben erst hatte die Migros eine Aktion für Lachs-Kabeljau-Spiesse zu

Fr. 37.–/kg. Der K-Tipp fand die Spiesse in mehreren Filialen zum Normalpreis von Fr. 45.–.