Zunehmende Besiedlung und Landwirtschaft führten dazu, dass immer mehr Wildtiere wie Füchse oder Dachse in Siedlungsgebiete vordringen. Das ist vielen Hausbesitzern ein Dorn im Auge. Denn die Tiere können beträchtliche Schäden anrichten, oder sie tragen Krankheitserreger in den Garten. Unterschiedliche Massnahmen helfen, sie fernzuhalten oder zu vertreiben.
Wer in einer ländlichen Region mit grösseren Reh- und Wildschweinbeständen lebt, kann den Garten mit einem hohen Zaun oder einer dichten Hecke (zum Beispiel aus dornigen Berberitzen) schützen.
Ein Zaun sollte mindestens 1,5 Meter hoch sein und mindestens einen halben Meter tief in die Erde reichen. Denn Wildschweine können springen und graben. Wer Obstbäume hat, sollte diese vor Bissschäden durch Rehe schützen.
In stärker besiedelten Gegenden sind es vor allem die kleineren Wildtiere, die Hobbygärtnern das Leben schwer machen.
Wühlmäuse
Wühlmäuse können den Rasen sowie Blumen- und Gemüsebeete durch Wurzel- und Knollenfrass verwüsten. Man identifiziert die Tiere leicht an den länglichen Gängen, die dicht unter der Oberfläche verlaufen und diese etwas hervortreten lassen.
Das hilft:
Wühlmäuse kann man mit folgenden Massnahmen vertreiben:
- Geruchsstarke Pflanzen wie Holunder, Lavendel oder Wacholder entlang dem Gartenzaun säen.
- Knoblauch, Zwiebeln, Johannisbeeren oder Pfingstrosen anpflanzen.
- Vergorene Buttermilch, Kaffeesatz, Essig, Spiritus oder Knoblauch in den Gängen ausbringen.
- Gänge im Untergrund mit Wasser fluten.
Wenn Vertreiben nicht hilft, kann man Bäume mit einem Schutzkorb schützen. Er zersetzt sich nach einer Weile von selbst. Hochbeete schützt man, indem man bei deren Anlegung zuunterst ein Wühlmausgitter einsetzt – etwa das von Windhager (110 x 210 cm, Fr. 26.95 bei Migros Do it + Garden). Oder man fängt die Schädlinge mit einer Lebendfalle (Fr. 7.50, Obi).
Maulwürfe
Grössere Schäden verursachen Maulwürfe nicht. Im Gegenteil: Sie fressen Schädlinge wie Schnecken und Engerlinge und verbessern die Bodenqualität. Doch Maulwürfe verwüsten mit ihren Hügeln auch den Rasen und fressen nützliche Regenwürmer.
Das hilft:
Maulwürfe reagieren sensibel auf Gerüche und Geräusche:
- Pfahl in den Maulwurfshügel stecken und regelmässig daraufschlagen.
- Gänge mit einer Brühe aus Holunder, Knoblauch und Thuja benetzen.
- Lebendfallen.
- Maulwurf- und Nagervertreiber, die mit seismischen Schwingungen oder Hochfrequenztönen auch Wühlmäuse vertreiben.
Füchse
Füchse sind zwar nützlich, da sie Wühlmäuse fressen, doch sie tragen mit ihrem Kot auch die Eier des für Menschen gefährlichen Fuchsbandwurms in den Garten. Den Kot sollte man nur mit Handschuhen aufsammeln, und bodennah wachsende Beeren, Salat sowie Fallobst vor dem Essen gut waschen.
Das hilft:
Füchse lassen sich durch Lärm und Wasser vertreiben. Um sie gar nicht erst anzulocken, können Hausbesitzer Folgendes tun:
- Hunde- und Katzenfutter sowie Essensreste nicht in den Kompost werfen.
- Abfall erst am Morgen oder nur in einem geschlossenen Behälter rausstellen.
- Fallobst wie Äpfel und Birnen auflesen.
- Schuhe, Spielzeug oder Gartenhandschuhe nicht draussen liegen lassen.
Marder
Auch Marder sind im Garten weniger ein Problem, da sie sich von Mäusen, Ratten und Fröschen ernähren. Allerdings stöbern sie gerne in Müllsäcken und können über ihren Kot Krankheitserreger verbreiten, die besonders für Hunde gefährlich sind (so zum Beispiel Staupe). Auch verursachen Marder Sachschäden an Autos und Dächern.
Das hilft:
Mit diesen Schutzmassnahmen hält man Marder von Hausdächern und Autos fern:
- Gartenhaus, Hausdach und andere Unterschlupfmöglichkeiten vor Besiedelung verschliessen.
- Büsche und Bäume rund um das Haus regelmässig zurückschneiden.
- Auto in der Garage parkieren. Falls dies nicht möglich ist, legt man eine Drahtmatte unter die Vorderräder.
Vertreiben lassen sich die Tiere durch Licht und Lärm, aber auch durch Gerüche wie:
- Haare von Hunden, Katzen und Menschen.
- Parfüm oder Marderabwehrsprays wie «Stop + Go» (200 ml) mit Langzeitwirkung, Fr. 29.30, Galaxus.ch.
Dachse
Ähnlich wie der Fuchs ist der Dachs ein Allesfresser. Auf der Suche nach Insekten gräbt er den Rasen um und macht bei Futterknappheit auch nicht vor dem Gemüse halt. Sein Kot kann Bakterien und Viren enthalten, die für Mensch und Tier (etwa Staupe bei Hunden) gefährlich sind. Auch kann ein Dachsbau einen Garten zum Einsturz bringen.
Das hilft:
- Dachse mögen keinen Lärm und kein Licht. Zudem haben sie sehr sensible Nasen und reagieren empfindlich auf:
- Hunde- und Katzenhaare.
- Scharfe Gewürze wie zum Beispiel Pfeffer und Chili.
So schützen Sie Obstbäume vor Wildverbiss
Besonders im Winter machen sich Wildkaninchen und Rehe an Obstbäumen zu schaffen. Das Abbeissen von Knospen, Blättern und Zweigen sowie das Abnagen oder -schürfen der Rinde verursacht nachhaltige Schäden. Denn: Verbissene Bäume wachsen langsamer, werden anfällig für Krankheiten und Pilze und sterben im schlimmsten Fall ab. Während sich Rehe durch Zäune oder Hecken abhalten lassen, sind diese gegen die kleinen Kaninchen nutzlos. Am besten ist es daher, jeden Baum einzeln zu schützen. Verschiedene Produkte eignen sich dafür:
- Schutzhosen: Engmaschiges Drahtgeflecht, das an mindestens drei Pfählen befestigt um den Stamm herum aufgestellt wird.
- Baumschutznetz: Von Windhager (55 x 10 cm), Fr. 7.10, Bauhaus.
- Stammschutz: 1,20 m Länge (Innendurchmesser: 30 bis 60 mm), Fr. 5.50, Landi.
- Natürlicher Verbissschutz: Ungewaschene Schafwolle im Garten verteilen, Buttermilch auf die Pflanzen sprühen. Auch wirksam: Knochen- oder Blutmehl in Wasser auflösen und auf die Stämme sprühen.
- Weissanstrich: Bio-Baumanstrich von Neudorff, 2 Liter, Fr. 15.95, Bauhaus. Pflegt die Rinde und schützt vor Verbissschäden.