Tag für Tag gibt es in der Schweiz mehr als 100 Einbruch- oder Einschleichdiebstähle. Das zeigen Zahlen des Bundesamts für Statistik. Für die Diebe ist das Risiko, erwischt zu werden, relativ klein: Die Aufklärungsquote liegt je nach Kanton bei 8 bis 23 Prozent. Gravierend sind nebst dem materiellen Verlust für manche Betroffene die psychischen Auswirkungen: Sie fühlen sich zu Hause nicht mehr wohl und haben ständig Angst, erneut Opfer eines Einbruchs zu werden.
Kein Wunder, überlegen sich einige Wohnungsmieter und Hausbesitzer, wie sie ihr Hab und Gut besser schützen können. Nebst mechanischen Schutzvorkehrungen wie zum Beispiel Fenstergittern können Alarmanlagen, Schock-Beleuchtungen oder Sicherheitskameras Einbrecher in die Flucht schlagen. Doch solche Einrichtungen sind teuer.
Duschgeräusche aus dem Lautsprecher
Viel Aufwand und Kosten sparen kann man bei der Einbruchsprävention mit einer sogenannten Anwesenheitssimulation. «Kevin» heisst ein neues Anwesenheitssystem, das vom jungen Schweizer Unternehmen Mitipi entwickelt wurde. Das Gerät hat die Grösse einer Toblerone-Packung. Morgens sendet es unter anderem Duschgeräusche, über Mittag spielt es Kochgeräusche ab, und abends überträgt «Kevin» die Geräusche eines spannenden TV-Films.
Das Gerät hat zudem eingebaute LEDs, die spezielle Lichteffekte möglich machen, etwa den Wechsel von normaler Beleuchtung auf TV-Licht. Gesteuert wird das Gerät über eine Smartphone-App.
Der K-Tipp kaufte «Kevin» für 249 Franken bei Brack.ch und liess das Gerät durch drei Personen – alle ohne technisches Vorwissen – ausprobieren. Ergebnis: Laut den Versuchspersonen sind Installation und Inbetriebnahme des Geräts einfach. Beim Urteil sind sich die drei Tester uneins: «Unter Berücksichtigung des bescheidenen Preises ist das Gerät durchaus empfehlenswert», lautet das Fazit des 54-jährigen männlichen Testers. Die 28-jährige Testerin meint hingegen: «Ein Zeitschalter fürs Licht dürfte ähnlich wirksam sein.» Und die 58-jährige Testerin sagte: «Es scheint mir fraglich, dass man damit Einbrecher abhalten kann.»
Simulieren die Anwesenheit: Geräte zum Schutz vor Einbrüchen im Vergleich
Neben «Kevin» gibt es weitere Geräte, welche auf dem Prinzip der Simulation von Anwesenden basieren.
Manuelle Zeitschaltuhr: Die einfachste Möglichkeit, mittels Licht Anwesenheit zu simulieren, ist ein manuell bedienbarer Timer. Erhältlich ab zirka 7 Franken bei Grossverteilern oder im Bau- und Hobbymarkt.
Zeitschaltuhr mit Handy-App: Der «Max Hauri Clip Clap» wird via Handy-App gesteuert. Damit können neben Leuchten auch Radio- oder TV-Geräte ein- und ausgeschaltet werden. Erhältlich für Fr. 39.90 bei Digitec.ch.
TV-Simulator: Eine günstige Methode, um Anwesenheit vorzutäuschen, ist ein TV-Simulator, der wie ein echter Fernseher flackert. Mit einer Zeitsteuerung lässt sich das Gerät etwa bei Dämmerung automatisch einschalten. Beispiel: TV-Simulator Olympia, Fr. 20.40, Galaxus.ch.
Elektronischer Wachhund: Hier wird das Gebell eines Hundes simuliert. Dabei erfasst ein eingebauter Sensor Vibrationen wie Rütteln an der Tür und reagiert mit lautem Gebell. Beispiel: Isotronic Einbrecheralarm – Elektronischer Wachhund, Fr. 37.50, Westfalia.ch.
Smart Home-Leuchten: Sie lassen sich ebenfalls mit einer App steuern. Beispiel: «Tradfri», LED-Leuchtmittel E27 1000 lm, kabellos dimmbar, Fr. 14.95, Ikea. Dazu brauchts eine zentrale Steuereinheit für Fr. 40.–.