Ein Eisenbahnnetz soll entstehen: Von Paris aus werden sechs Bahn- linien quer durch Frankreich gebaut. Doch in «Paris Connection» ist nicht unbedingt der schnellste Weg von A nach B massgebend für die Streckenwahl. Vielmehr soll die Strecke den Aktienbesitzern einen grossen Ertrag einbringen. Denn je mehr Städte eine Bahn durchfährt, desto höher der Wert ihrer Aktien.
«Paris Connection» besteht aus einem Spielbrett und Spielsteinen in Form einer Lokomotive (Lok) in sechs verschiedenen Farben. Diese Loks werden für den Streckenbau eingesetzt und bilden gleichzeitig das Aktienkapital einer Bahngesellschaft.
Mit jeder Stadt steigt der Wert der Bahnlinie
Als Spielvorbereitung wird eine Lok jeder Farbe auf das Startfeld Paris platziert. Vor Spielbeginn zieht jeder Spieler als Grundstein für sein Aktienkapital fünf Loks aus einem Beutel. Diese verbirgt er aus taktischen Gründen hinter einem Sichtschutz. Niemand weiss, wie viele Aktien in welchen Farben die Gegner besitzen. Die restlichen Loks werden nach Farben sortiert und in einem zentralen Lok- Depot aufgereiht.
Nun beginnt jeder reihum mit dem Streckenbau. Die Farben der Steine sind nicht einzelnen Spielern zugeordnet, jeder darf alle Farben verwenden. Pro Spielzug hat jeder Teilnehmer zwei Möglichkeiten: Entweder er setzt maximal fünf Spielsteine einer Farbe ein, um das Schienennetz auszubauen. Oder er tauscht eine seiner Loks gegen zwei Loks einer anderen Farbe ein und erhöht so sein Aktienkapital.
Wer mit einer Lok ein Stadtfeld erreicht, erhält Punkte. Sie erhöhen den Wert der Bahnlinie. Je wertvoller die Linie, desto begehrter ist sie bei den Anlegern. Wer im eigenen Aktienportefeuille viele Spielsteine einer wertvollen Bahnlinie anhäuft, hat gute Chancen auf den Sieg. Das Spiel endet, wenn eine Eisenbahnlinie das Stadtfeld «Marseille» erreicht. Es gewinnt, wer am Ende das höchste Aktienkapital besitzt.
Einfache Regeln, klar gestaltet
Der Praxistest zeigt: Die Regeln von «Paris Connection» sind kurz und einfach. Man versteht rasch, wie das Spiel funktioniert. Schon nach wenigen Spielzügen ist man mitten in taktischen Manövern, versucht seine Mitspieler über die eigenen Absichten zu täuschen oder leitet eine florierende Strecke des Gegners ins punktelose Niemandsland um. Das Spiel ist grafisch klar und einfach gestaltet. Daher verliert man die vorhandenen Spielmöglichkeiten kaum einmal aus den Augen. So entstehen auch keine allzu langen Wartezeiten, wenn Grübler mitspielen.
Die Spieldauer von «Paris Connection» ist mit einer guten halben Stunde genau richtig, um sich beispielsweise mit seinen Arbeitskollegen in der Mittagspause im Taktieren zu messen.
Ein kleiner Nachteil des Spiels: Es gibt nicht allzu viele Spielvarianten. Dennoch ist der Suchtfaktor von «Paris Connection» gross. Chantal Hebeisen
Bewertung
Die Bewertung finden Sie im PDF am Schluss des Artikels.
«Lancaster»
+ Verständlich aufgebaute Spielregeln
< Das Spiel braucht viel Platz
2 bis 4 Spieler ab 8 Jahren
Dauer: ca. 60 Minuten
Preis: ca. Fr. 60.– Verlag: Queen Games
England im 15. Jahrhundert: König Henry V. von Lancaster strebt die Einigung Englands an und zieht in den Krieg gegen die Krone Frankreichs. Die Spieler schlüpfen in die Rolle von Adelsfamilien und versuchen, den König zu unterstützen. Es gewinnt, wer am Schluss Gefolgsmann des Königs ist. Dazu muss man die eigenen Ländereien geschickt ausbauen oder eigene Ritter in den Krieg gegen Frankreich schicken. In jeder Runde gibt es aber drei neue Gesetze. Dies kann die bisherige Strategie durcheinanderwirbeln. Das Spiel bleibt so bis zum Schluss spannend.
«Blockers»
+ Einfaches Spiel für unterwegs
< Optisch nicht sehr ansprechend
2 bis 5 Spieler ab 8 Jahren
Dauer: 30 Minuten
Preis: ca. Fr. 30.–
Verlag: Amigo
Bei «Blockers» erhalten alle Spieler fünf Plättchen einer bestimmten Farbe. Darauf sind Zahlen, Buchstaben oder Formen abgebildet. Jetzt muss man durch geschicktes Plättchenlegen eine möglichst grosse Gruppe der gleichen Farbe bilden. Man darf dabei auch die Plättchen anderer Mitspieler überdecken. Diese muss man dabei an sich nehmen.
Jeder Spieler versucht, die Ausbauabsichten der Gegner durch geschicktes Plättchenlegen zu blockieren oder zu unterbrechen. Es gewinnt der Spieler mit der grössten zusammenhängenden Farbgruppe.
«Avanti»
+ Sorgfältig gestaltet
< Spielanleitung ist sehr klein geschrieben
3 bis 5 Spieler ab 10 Jahren
Dauer: 45–60 Minuten
Preis: ca. Fr. 50.–
Verlag: Zoch
Jeder Spieler erhält eine Spielfigur in Form eines Fahrzeugs. Damit liefern sich die Gegner nun Wettrennen: In jeder Spielrunde muss man eine Sorte Waren ausliefern – in der ersten Runde beispielsweise Pizza. Wer die Lieferfahrt zuerst beendet, erhält von den Mitspielern Geld. Vorwärts kommt man mit Spielkarten: Auf einem Ablagestapel sind Karten im Wert von 1 bis 5. Die Spieler ziehen reihum eine Karte und dürfen mit ihrer Spielfigur dem Wert entsprechend weiterfahren.
Es gewinnt, wer zuerst genug Geld verdient hat, um auf der Trauminsel Ferien zu machen.
«Airlines Europe»
+ Reibungsloser Ablauf
< Etwas umständliche Regeln
2 bis 5 Spieler ab 10 Jahren
Dauer: ca. 75 Minuten
Preis: ca. Fr. 35.–
Verlag: Abacus
Verschiedene Fluggesellschaften kämpfen um die Vormachtstellung auf dem europäischen Markt. Die Spieler übernehmen die Rolle von Investoren. Sie erhalten am Anfang Aktien verschiedener Airlines. Nun müssen sie geschickt handeln: Entweder kaufen sie Aktien oder sie tauschen mit anderen Spielern. Sie können aber auch Geld in einzelne Airlines investieren und deren Strecken ausbauen oder neue Flugzeuge kaufen.
Ziel des Spiels ist es, möglichst viele Aktien der erfolgreichen Fluggesellschaften zu besitzen. Denn das gibt Siegpunkte.