Musikvergnügen mit Tücken
Bei Musik-Streaming-Diensten wie Spotify und Deezer kann man aus Millionen Songs wählen. Provider wie Orange verschenken Streaming an Handy-Neukunden. Allerdings lauern teure Fallen.
Inhalt
K-Tipp 08/2014
23.04.2014
Letzte Aktualisierung:
20.11.2019
Kurt Haupt
Dank Streaming kann man seine Lieblings-Songs aus dem Internet direkt auf seinem Smartphone oder Notebook abspielen. Dazu tippt man auf der jeweiligen Website Interpret, Album- oder Songtitel ein und erhält die passende Auswahl. Am meisten Songs – über 20 Millionen – hat Spotify. Im Gegensatz zum Download brauchen sie keinen Platz auf Festplatte oder Handy.
Alle Musik-StreamingDienste locken mit Gratis-angeboten. Daraus wird aber teil...
Dank Streaming kann man seine Lieblings-Songs aus dem Internet direkt auf seinem Smartphone oder Notebook abspielen. Dazu tippt man auf der jeweiligen Website Interpret, Album- oder Songtitel ein und erhält die passende Auswahl. Am meisten Songs – über 20 Millionen – hat Spotify. Im Gegensatz zum Download brauchen sie keinen Platz auf Festplatte oder Handy.
Alle Musik-StreamingDienste locken mit Gratis-angeboten. Daraus wird aber teils automatisch ein kostenpflichtiges Abo, wenn man den Dienst nicht innerhalb der Testperiode kündigt. Gut zu wissen: Wer in eine solche Abo-Falle tappt, muss nichts zahlen. Das Gleiche gilt, wenn sich ein Jahresabo z. B. um ein Jahr verlängert, wenn man es nicht rechtzeitig kündigt und der Hinweis darauf im Vertrag nicht deutlich war.
Im Ausland Offline-Modus aktivieren
Teils bieten die Dienste Gratismusik auf Dauer. Haken: Sie werden nach einer bestimmten Nutzungszeit eingeschränkt oder mit Werbung ergänzt. Fast risikolos lassen sich Musikdienste ausprobieren, die keine Zahlungsdaten fordern. Oft genügt die Angabe des Facebook-Namens. Auch bei http:// music.xbox.com kann man schnell ein Konto erstellen und Musik direkt hören.
Neuerdings werden Musik-Abos mit Handy-Abos kombiniert. Etwa bei Orange: Schliessen Jugendliche unter 26 Jahren ein neues Abo ab 65 Franken pro Monat ab, erhalten sie gratis eine sechsmonatige «Premium-Mitgliedschaft» bei Spotify. Orange erlässt den Jungen sogar die Kosten, die fürs Abspielen von Musik aus dem Internet anfallen. Aber aufgepasst:
- Die Song-Suche im Browser des Handys und das Installieren der App (8 Megabyte) werden zum üblichen Tarif verrechnet.
- Wer mit dem Handy im Ausland ist, muss die App in den Offline-Modus schalten (Einstellungen % Offline-Modus EIN). Es genügt nicht, die Option «Download über 2G/3G» auszuschalten, weil die Spotify-Oberfläche dann Daten aus dem Web lädt.
- Auch wenn Spotify ausgeschaltet ist, kann man Musik hören. Man muss sie jedoch zuvor zu Hause oder in einem WLAN mit «Download» aufs Handy laden. Ist die App mehr als 30 Tage offline, wird die Musik gesperrt.
- Nach sechs Monaten belastet Spotify monatlich Fr. 12.95 auf der Handy-Rechnung. Das Abo kann man monatlich kündigen.
- Erwachsene können Spotify via Orange über ein Me-Abo hinzubuchen. Das kostet pro Monat Fr. 12.95. Das Abo ist zwar nicht günstiger als direkt bei Spotify. Aber: Bei Orange werden keine zusätzlichen Handy-Internetkosten fällig, sofern man die Musik in der Schweiz geniesst.
Swisscom hat sich mit dem Streamingdienst Deezer zusammengetan. Dank einer Aktion bis Ende Juni zahlt man fürs erste halbe Jahr monatlich Fr. 6.50 statt 12.95. Danach verlängert sich das Abo automatisch um einen Monat. Surfen ist bei Infinity-Abos inbegriffen, bei anderen Abos jedoch beschränkt. Auf Prepaid-Kunden lauert aber eine grosse Kostenfalle: Internet kostet zusätzlich – und zwar bis zu 62 Franken monatlich.
Für alle Abo-Typen gilt: Deezer ausserhalb der Schweiz keinesfalls online nutzen, weil hohe Kosten drohen. Sunrise bietet Kombiabos mit dem Streaming-Anbieter Juke nicht mehr an. Tipps für alle, die ein Abo haben: - Online-Nutzung im Ausland ist wegen der Kosten tabu. In der App unter Einstellungen bei «Offline-Modus» Häkchen setzen!
- Via Playlist bestimmen, welche Songs als Download im Handy-Speicher landen sollen und dann ohne Internetverbindung gehört werden können.
- Wer per Handy zu viel Juke-Musik anhört, wird mit reduziertem Internettempo bestraft. Je nach Abo schlägt die Bremse schon nach 1,5 Gigabyte pro Monat zu. Dies entspricht rund 25 Stunden Musik in guter Audioqualität (128 kbit/s).
Musik-Streaming-Dienste im Vergleich: «Saldo» 11/2013