Der Internet-Vergleichsdienst Comparis hat das Modell erfunden: Falls Interessierte dort Prämien vergleichen und dann via diese Seite direkt eine Offerte bei einer Krankenkasse anfordern, erhält Comparis von der jeweiligen Kasse pro Offerte bis zu 45 Franken. Das ist eine Schätzung, Comparis gibt den Betrag nicht bekannt.

Andere kommerziell ausgerichtete Internet-Dienste haben das Modell kopiert. Wie etwa Sparziel.ch, Bonus.ch, Vergleichen.ch und Krankenversicherung.ch. Auch der «Tages-Anzeiger» lässt seinen Rechner auf diese Weise von den Krankenkassen mitfinanzieren. Der K-Tipp schätzt aufgrund von Insiderinformationen, dass alle Krankenkassen zusammen den Online-Diensten letztes Jahr über 20 Millionen Franken gezahlt haben.

Diese Ausgaben können die Versicherten den Krankenkassen ersparen – indem sie zum Beispiel die Prämien auf unserem Rechner vergleichen. Denn der K-Tipp nimmt kein Geld von den Krankenkassen.


Kosten sparen auf dem K-Tipp-Portal

Konkret: Wer auf www.ktipp.ch die Krankenkassen-Prämien vergleicht und danach den Menüpunkt «Offerte» anklickt, landet direkt auf der Homepage der jeweiligen Krankenkasse. Dort lässt sich die gewünschte Offerte präzisieren und übermitteln. Das kostet die Krankenkassen keine zusätzliche Gebühr, anders als bei den kommerziellen Vergleichsdiensten.

Bei diesen kommerziellen Diensten kann es sogar sein, dass diese Geldflüsse einen Einfluss auf die Darstellung der Prämienvergleiche haben – etwa bei Comparis.ch. Dort tauchen bei den Ranglisten in der sogenannten «Standard»-Aufstellung nicht alle Anbieter auf – unter anderem fehlen viele Kassen, die Comparis.ch kein Geld für Offertanfragen zahlen.

Sämtliche Krankenkassen – unabhängig vom Geld – listet Comparis.ch nur dann auf, wenn der Internetnutzer zusätzlich die Darstellungs-Option «Erweitert» aufruft. Comparis-Chef Eisler zur Begründung: Gemäss der «Entscheidungsforschung» sei eine kleinere Auswahl für den Konsumenten besser als eine grosse.


Vorläufig provisorische Prämien

Beim Prämienvergleich des K-Tipp hingegen werden immer und sofort alle am Wohnort der Interessentin bzw. des Interessenten tätigen Krankenkassen aufgeführt. Für den Inhalt ist das VZ Vermögenszentrum zuständig. Wichtig: Gezeigt werden vorläufig noch die provisorischen Prämien für 2010. Die zurzeit aufgeschalteten Prämien sind also noch mit grosser Vorsicht zu geniessen. In einigen Fällen handelt es sich um die Tarife, die die Krankenkassen dem VZ genannt haben. Das sind auch die Zahlen, die die Kassen bis Ende Juli dem Bundesamt zur Genehmigung eingereicht haben.

In vielen anderen Fällen handelt es bei den Prämien aber noch um Schätzungen des VZ. Basis dafür sind die vom zuständigen Bundesamt angekündigten generellen Prämienerhöhungen von teils bis zu 20 Prozent. Die definitiven Prämien werden auf www.ktipp.ch erst aufgeschaltet, wenn sie das zuständige Bundesamt offiziell bewilligt und veröffentlicht hat. Das wird in den ersten Oktobertagen geschehen.

Bereits aktuell sind die Noten zur Kundenzufriedenheit, die im K-Tipp-Prämienvergleich bei den jeweiligen Kassen als Entscheidungshilfe auftauchen. Sie basieren auf einer repräsentativen Umfrage, die der K-Tipp in Auftrag gegeben hat (siehe «Krankenkassen: Gute Noten für den Service»). Bei kleineren Kassen fehlt eine solche Note. Denn sie haben bei der Umfrage nur wenige Nennungen erhalten. Das ergibt keinen aussagekräftigen Befund.