Farbsprühgeräte, Sprays und Spritzpistolen lassen sich zum Streichen von Wänden und von Möbeln, Zäunen sowie Aussenfassaden einsetzen.
Das funktioniert so: Ein kleiner Elektromotor erzeugt im Gerät Druckluft und befördert so Farben, Lasuren und Lacke aus einem Behälter in eine Sprühpistole. Sie erzeugt einen feinen Farbnebel.
Der Vorteil von Sprühgeräten: Damit kann man innert kürzester Zeit grosse Flächen einfärben. Zudem ist der Farbauftrag sehr gleichmässig. Und die Struktur der Oberfläche bleibt erhalten, weil man die Farbe ohne Berührung aufträgt. Ein weiterer Vorteil: Die Arbeit mit Sprühgeräten ist weniger anstrengend – zum Beispiel, wenn eine Decke Farbe benötigt.
Nachteil: Die Vorbereitung ist sehr aufwendig. Man muss alles im Raum abdecken: Der Sprühnebel verteilt sich im gesamten Raum und wird häufig erst sichtbar, wenn die Farbe getrocknet ist. Zudem sollte man sich mit einer Feinstaubmaske schützen. Hinzu kommt: Für einen sauberen Farbauftrag braucht es Übung.
Sprühgeräte sind deutlich teurer als Pinsel oder Rollen. Es gibt sie ab rund 40 Franken. Je nach Einsatz sind sie aber auch einiges teurer.
Für Pinsel oder Rolle spricht, dass man mehr Kontrolle über die Arbeit hat. Man streicht nur dort, wo wirklich Farbe hin soll. Die Vorbereitung ist weniger aufwendig, denn es muss nicht alles vollständig abgedeckt werden. Oft genügt es, wenn man ein Tuch auf den Boden legt. Bei Wänden reicht es, wenn der Boden vor Farbspritzern geschützt wird.
Nachteil von Pinsel und Roller: Das Streichen kann vor allem bei Deckenanstrichen sehr anstrengend sein.
Fazit: Empfehlenswert sind Sprühgeräte in grösseren Räumen, für grosse Flächen und für Aussenanstriche. Bei kleineren Räumen und Flächen übersteigen Abklebe- und Putzaufwand die Zeitersparnis. Hier ist man mit Pinsel und Rolle besser bedient.
Sprühgeräte besser als elektrische Roller
Der K-Tipp prüfte elektrische Farbsprühgeräte und Farbroller in einem Praxistest (K-Tipp 4/2013). Dabei ging es unter anderem um den Aufwand fürs Abkleben der Wände, die Gleichmässigkeit des Farbauftrags, das Arbeitstempo, die Bedienung und den Stromverbrauch. Ergebnis: Die Sprühgeräte schnitten unter dem Strich besser ab als die Elektroroller.
Tipps fürs Sprühen
Falls Sie zum ersten Mal mit einem Sprühgerät arbeiten: Lassen Sie sich beim Verkäufer im Baucenter beraten und halten Sie sich an die Anleitung.
Um die Handhabung zu üben, eignet sich beispielsweise eine Kellerwand. Dort stört es nicht, wenn der Auftrag nicht perfekt ist.
Schützen Sie sich mit einer Feinstaubmaske vor dem Sprühnebel.
Sorgen Sie dafür, dass im Raum keine Zugluft herrscht.
Wählen Sie eine Farbe, die für die Verarbeitung mit Spritzpistolen geeignet ist. Gut umrühren.
Prüfen Sie die Konsistenz der Farbe mit einer Probesprühung.
Achten Sie darauf, dass alles, was keine Farbe abbekommen soll, gut abgedeckt oder entfernt wird (Lichtschalter, Türfallen).
Passen Sie beim Einfüllen der Farbe auf, dass keine Klümpchen in den Tank geraten. Sie können die Düsen verstopfen – dann muss man noch während der Arbeit das Gerät reinigen.
Führen Sie die Sprühpistole mit ruhiger Hand gleichmässig und im Abstand von etwa 30 Zentimetern über die Wand.
Halten Sie die Düse in einem 90-Grad-Winkel zur Fläche.
Nach dem Sprühen: Reinigen Sie die Farbspritze sorgfältig mit Wasser oder Alkohol, damit die Düsen nicht verstopfen.
Tipps fürs Pinseln
Wählen Sie einen Pinsel oder eine Rolle, die zur Farbe passt. Infos finden Sie auf der Verpackung. Oder lassen Sie sich im Baumarkt beraten.
Decken Sie alles, was keine Farbe abbekommen soll, mit Malerkrepp oder Abdeckfolie ab. Die Farbe vor Gebrauch gut umrühren.
Wer mit der Rolle arbeitet, braucht eine Farbwanne und ein Abstreifgitter. Denn zu viel Farbe führt zu Spritzern und Tropfen. Auch wer mit dem Pinsel arbeitet, sollte ihn vor dem Farbauftrag abstreifen.
Beim Zimmerstreichen gilt: Erst die Decke, dann die Wände. Die Farbe in Ecken und Kanten sowie an schwer zugänglichen Stellen mit dem Pinsel auftragen, für Flächen ist eine Rolle ideal.
Beginnen Sie bei Wänden immer auf der Fensterseite und arbeiten Sie vom Licht weg, um selbst keinen Schatten zu werfen.
Streichen Sie immer «nass in nass»: Die Arbeit also erst unterbrechen, wenn die Decke oder die Wand fertig gestrichen sind.
Ziehen Sie das Abdeckband ab, bevor die Farbe ganz trocken ist. So kann man vermeiden, dass die Farbe auch abgezogen wird.
Gehts mit dem Anstrich zum Beispiel erst am nächsten Tag weiter, muss man die Rolle oder den Pinsel nicht reinigen. Packen Sie die Geräte in einen Plastiksack. So trocknen sie nicht ein und sind beim Weiterstreichen sofort wieder einsetzbar.