Bekanntlich haben Forscher am Cern in Genf das sogenannte Higgs-Teilchen entdeckt. Das ist eine so eminent wichtige Erkenntnis, dass das Higgs-Dings auch Gottesteilchen genannt wird.

Was das Higgs-Teilchen für die Physik ist, das sind die Gene für den Menschen. Drum hört man jetzt gerüchteweise, dass sich  die Betreiber des Kern­forschungszentrums nun einem Problem zuwenden, das die Menschheit ebenfalls schon lange beschäftigt: Wie genau ist das Abzocker-Gen aufgebaut, das gewisse Zeitgenossen in sich tragen? In welcher Hirnwindung ist es ange­siedelt? Ist es schon bei der Geburt da, oder schleicht es sich später rein?

Methodisch gibt es da ­allerdings noch gravierende Probleme. Einen Entwickler von teuren Finanzprodukten durch den kreisrunden Teilchenbeschleuniger zu jagen – das ist natürlich undenkbar. Ebenfalls völlig ungeklärt ist, wie ein Detektor aussehen müsste, der beim Durchleuchten ­eines Schwindlers sofort ­Abriss-Alarm gibt. Und ob je eine Technologie gefunden wird, die Betrüger an ihrem Blutbild erkennt – auch das steht noch in den Sternen. Doch wenn die Menschheit Roboter auf den Mars schicken kann, sollte doch auch dieses Problem lösbar sein, meine ich.

Sicher ist: Sollte das böse Gen dereinst gefunden werden, wird man es sicher nicht Gottesteilchen nennen. Teufels-Gen wäre wohl passender.