Studenten und Studentinnen der Pädagogischen Hochschule Bern müssen ihre Abschlussarbeiten in «geschlechtergerechter Sprache» verfassen. Sonst gibts Abzug. Und sie sind gehalten, ihre Lehrkräfte zu verpetzen, wenn diese nicht geschlechtergerecht sprechen.

Hilfe bietet der Leitfaden mit der kleinen Ermunterung «Geschlechtergerechte Sprache muss nicht umständlich oder langfädig sein». Darin finden sich Tipps wie: statt «die Vertreter der Studentenvereinigung» besser «die Vertretung der Vereinigung der Studierenden» schreiben. Ist ja gar nicht umständlich.

Die Autorinnen des Leitfadens nehmen sich auch zusammengesetzter Wörter an. Statt «Anwaltskosten» schlagen sie «Kosten für die Rechtsvertretung» vor. Auch der «Fussgängerstreifen» stört sie. Deshalb: «Zebrastreifen». Als ob es gelb-schwarze Zebras gäbe.

Auch vor Klischees warnen die Autorinnen. Sie empfehlen: statt «Hänsel und Gretel» auch mal «Gretel und Hänsel» schreiben.
Übrigens: In der Schulleitung sitzt neben acht Männern nur gerade eine Frau. Und eines ist allen neun entgangen: Ihre Studenten und Studentinnen bilden sie zu «Bachelors» und «Masters» aus. Übersetzt heisst das laut Langenscheidt: Junggesellen und Gebieter oder Herren.