Wenn Sie von Toyota hören – von klemmenden Gaspedalen und Brems-problemen – denken Sie da an einen Rückruf? Schämen Sie sich! Warum einen derart negativen Ausdruck verwenden? Die korrekte Bezeichnung lautet Servicekampagne. Diese Wortschöpfung brauchen die Toyota-Leute in der Schweiz – und das ist gut so. Warum etwas Negatives nach der unangenehmen nackten Wahrheit benennen, wenn man es doch elegant umplaudern, beschönigen und in Watte verpacken kann?

Die Swica hat das schon lange erkannt. Sie will von kranken Kassen nichts wissen und nennt sich Gesundheitsorganisation. Und wenn Banken höhere Gebühren ankündigen, tarnen sie das als «Erweiterung des Angebots». Auch von Hollywood können Sie lernen. Der neue Film mit George (Nespresso) Clooney handelt von einem, der den ganzen Tag lang Leute entlässt. Er nennt sich Übergangsberater.

Bevor Sie also demnächst wieder über raffgierige Bankmanager herziehen und sie «Kapital»-Verbrecher oder Finanz-jongleure schimpfen, denken Sie positiv und reden Sie künftig von Experten für Vermögensfragen. Verstehen Sie mich bitte richtig. Dies ist keine Kritik an den genannten Firmen – sondern ein Input zur Steigerung der kommunikativen Excellence.