In Gurtnellen wars, als ich mich von einer Riesentafel neben dem Pannenstreifen ablenken liess. «peace! holiday, uri» stand drauf. Was das nur bedeuten mag? Dass Friedensaktivisten hier ein Ferienlager abhalten? Ich habe keine Ahnung.

Rasch lenkte ich meine Aufmerksamkeit wieder auf den Verkehr. Sonst wären mir womöglich noch wei­tere Tafeln aufgefallen: «tell! history, uri.» «cool! dis­covery, uri.» Oder: «crazy! adventure, uri.»Mit ihrem Englisch-Fimmel sind die Urner nicht allein.

Die Region Kandertal plant einen neuen Werbe-Auf­tritt mit dem Spruch: «Home of the mountains.» Wer das übersetzt, wird stutzig: «Heimat der Berge.» Was heisst das? Dass es richtige Berge einzig und allein im Kandertal gibt? Oder was?

Vielleicht täten die Touris­tiker gut daran, dar­über nachzudenken, warum Aus­länder ihre ­Fe­rien in der Schweiz verbringen. Weil sie das Ursprüngliche suchen? Oder weil ihnen unser Allerwelts-Englisch so gut gefällt?

Mich störte es jedenfalls nicht, dass ich in meinen Sommerferien in Belgien selber herausfinden musste, dass Roomijs kein ­kaltes Zimmer ist, sondern Rahmglace. Ich schaffte es auch ohne Tafeln mit der Aufschrift «ice-cream! coolness, oostende». Und noch ein kleiner Tipp an die Kandertaler: Das «Home of the mountains» gibts bereits – in den pol­nischen Karpaten.