Also etwas provokativ ist sie ja schon, die jüngste Wanderbroschüre von Schweiz Tourismus. «Der Wanderverführer» steht auf dem Titelblatt und: «Mit der UBS die Schweiz entdecken». Man überlegt sich halt sofort, welche Klientel da wohl angesprochen wird. Vor allem jene, die ihr Geld in die Schweiz wandern lassen will?

Falsch! Schweiz Tourismus als Chefverkäuferin «für das Reise-, Ferien- und Kongressland Schweiz» hat sich ganz gewiss etwas dabei gedacht, als sie ausgerechnet mit der imagemässig doch ziemlich in Schieflage geratenen UBS zusammenspannte. Es ist Zeit, mit einem ehrlichen Bild der Schweiz zu werben, war wahrscheinlich die Überlegung. Wir haben nun einmal nicht nur Käse und Schoggi, wir haben eben auch Grossbanken.

Der Schritt dürfte Bewunderung auslösen. «Sieh an», werden sich Touristen sagen, «die Schweiz macht niemandem etwas vor, nein, sie steht sogar zu ihren schwärzesten Schafen.» Nun gilt es für Schweiz Tourismus, auf Kurs zu bleiben, vielleicht sogar noch einen draufzusetzen:

Wieso nicht mit einem Foto des Spitzenbankers Josef «Victory» Ackermann in Deutschland auf Touristenfang gehen? Oder mit einem Bild von SVP-Nationalrat Ulrich Schlüer (am besten vor einem Minarettverbotsplakat) im arabischen Raum um Feriengäste buhlen?