Wie zieht man der Kundschaft möglichst viel Geld aus der Tasche, ohne dass sie rebelliert? Antwort: Indem man abenteuerliche Gebühren und Abgaben hinter verdrehten Begriffen versteckt und die Leute so dazu bringt, alles staunend zu schlucken und sprachlos zu begleichen.

Die Airline Swiss be­herrscht diese Strategie meisterhaft. Darum heisst dort die Buchungsgebühr nicht Buchungsgebühr, sondern «Service Fee». Und die Kreditkarten­gebühr nicht Kreditkarten­gebühr, sondern «Optionales Zahlungsmittelentgelt». Seit kurzem gibts auch keinen Kerosinzuschlag mehr – das heisst, es gibt ihn schon noch, aber er heisst nicht mehr so, sondern «Internationaler Zu­schlag». Tönt viel smarter.

Davon könnten sich auch die Bundesbahnen eine Scheibe abschneiden. Die SBB sind zwar bereits auf Kurs und bezeichnen eine Busse nicht mehr als Busse, sondern als «Zuschlag». Und die mit bald jedem Fahrplan­wechsel Anfang Dezember einhergehenden Preis­erhöhungen nennen sie meist verharmlosend «Tarifmassnahmen».

Doch da läge noch mehr drin: Warum die Busse nicht zum Beispiel «Spontanspende» taufen? Warum die Preiserhöhungen nicht als «nationale Vorweihnachtsbescherung» verkaufen? Bahnkunden hätten damit zwar nichts gespart. Aber wenigstens etwas zu lachen.