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Kein Angebot? Keine Aufforderung? Keine Empfehlung?
Wenn ich Zeitungen und Zeitschriften lese, fällt mein Blick hin und wieder auf ein Inserat: Fielmann wirbt für Sonnenbrillen. Vermutlich möchte mir Fielmann eine Sonnenbrille verkaufen. Die Migros wirbt für Rauchlachs. Wahrscheinlich möchte die Migros, dass ich mir Lachs besorge. Raiffeisen wirbt für Anlagefonds. Offenbar soll ich Fondsanteile erwerben.
Oder doch nicht? Im Kleingedruckten schreibt Raiffeisen: «Die in dieser Publikation veröffentlichten Inhalte werden ausschliesslich zu Informationszwecken bereitgestellt. Sie stellen weder ein Angebot im rechtlichen Sinne noch eine Aufforderung oder Empfehlung zum Erwerb von Anlageinstrumenten dar.»
Kein Angebot? Keine Aufforderung? Keine Empfehlung? Ja, warum um Himmels willen geben die Raiffeisen-Leute so viel Geld für Inserate aus, wenn sie mir gar nichts verkaufen wollen?
Auch andere Banken formulieren derart unsinnige Fussnoten – offenbar weil sie übervorsichtig geworden sind nach all den Skandalen.
Eigentlich könnte ich mir das zum Vorbild nehmen – locker über «Hochstapler» und «Halsabschneider» schreiben und dann am Ende meines Textes einfach anfügen: «Die veröffentlichten Inhalte stellen weder eine Verleumdung noch eine Ehrverletzung im rechtlichen Sinne dar.»
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