Wir waren so etwas von begeistert, damals im Herbst 1983. Plötzlich gab es eine Alternative zu Radio DRS 1 und DRS 2: nämlich DRS 3. Schluss mit James Last, Peter Zinsli und Udo Jürgens. Endlich gabs Musik, die auch Jüngeren gefiel. Die Moderatoren waren geistreich, lustig, cool.

Und heute? Zwanghaft versuchen die Moderatoren, originell zu sein. Am Syrien-Sammeltag spendete die Moderatorin alle 30 Minuten «ein paar ­Batzen» – für jede Staumeldung einen.

Sehr ­geistreich.

Tags darauf hatte der Nebel der Moderatorin offensichtlich arg aufs Gemüt geschlagen. Sie rief ins Mikrofon: «Wir nebeln uns mal so richtig ein, und ihr könnt auf SF 2 zuschauen.» Mit Leuchtweste sass sie im Studio, die Nebelmaschine lief. So lustig kann gefilmtes Radio  sein.

Als «Der Schrei» von Edvard Munch für 120 Millionen Dollar versteigert worden war, fand die Moderatorin das «zum Schreien». So viel Geld! Und dabei töne das Bild nicht mal. Deshalb forderte sie die Zuhörer auf, «den Sound zum Bild» auf den DRS-3-Anrufbeantworter zu schreien. Nach 7 Uhr spielte sie das Ergebnis ab.

Wie es war? Nicht zum Schreien, sondern zum Heulen.