Die Hoffnung war gross: Als auch in der Schweiz private Fernsehsender ­aufkamen, hätten die Programme eigentlich viel­­fältiger werden sollen. Dachte man damals. Und? Wie sieht es heute aus?

Schalten wir doch mal den Schweizer Sender 3+ ein. Zum Beispiel morgens um 9 Uhr. Es läuft «Eso-TV». Telefon-Wahrsagerei – noch ein bisschen einfältiger als diejenige von Mike Shiva. 11 Uhr: Immer noch «Eso-TV». 13 Uhr: «Eso-TV». 15 Uhr: Sie ahnen es schon – seit sechs Stunden «Eso-TV».

16 Uhr: Noch immer «Eso-TV»? Nein! Jetzt folgt die Serie «Meine wilden Töchter». Und davon nicht nur eine Folge, auch nicht zwei oder drei, sondern vier.

Um 17.40 Uhr wieder etwas Neues: «How I met your mother». Aber jetzt nicht nur vier Folgen, sondern deren sechs.

Weiter gehts. 20.15 Uhr: «Bones – die Knochenjägerin». 21.05: «Bones – die Knochenjägerin». 22.00: «Bones – die Knochen­jägerin». 22.50: «Bones – die Knochenjägerin». 23.45: «Bones – die Knochenjägerin». 0.30: «Bones – die Knochenjägerin. 1.15: «Bones – die Knochenjägerin». 2.00: «Bones – die Knochenjägerin». Endlose Schädelstudien.

Soll sich ja niemand mehr übers Schweizer Fernsehen beklagen. Zwar lächelt Moderator Sven Epiney fast jeden Abend in einer Show vom Bildschirm, aber nicht sieben Stunden am Stück.