In der Früchte-Abteilung der Migros: Neben mir stand ein Mann. Plötzlich platzte es laut und erfreut aus ihm heraus: «Hoi.» Damit meinte er aber nicht mich, sondern die Person, die er am Handy hatte.
Dann fragte er ins Telefon: «Soll ich die blauen oder die weissen Trauben nehmen?»

Kurze Zeit ­später stand er unent­schlossen vor den Kon­serven. Schliesslich fischte er erneut das Handy aus dem Hosensack. Und ich musste mit anhören, wie er sagte: «Salü Schatz. Du, welche Konfi haben wir immer – die teure oder die normale?»

Er hatte schliesslich die normale Konfitüre im Wagen, als ich ihn wieder sah. Er tigerte mit dem Telefon am Ohr nervös vor den Tiefkühltruhen herum. Dieses Mal war nicht der «Schatz», sondern «Loris» am Telefon. Er solle bitte das «Mami» fragen, ob auch die Vanille-Glace passe, weil es keine Schoggi-Kübeli mehr habe.

Nach der Kasse der nächste Griff zum Handy: «In zehn Minuten bin ich zu Hause», meldete er. Dann drehte er ab, in Rich­- tung Kundentoilette. Dort verschwand er hinter der Türe. Ich stellte mir vor, wie er auf dem WC sitzt, das Handy hervorklaubt und fragt: «Du Schatz, was soll ich machen? Es hat kein WC-Papier mehr …»