Zugegeben: Werbung für WC-Papier ist heikel. In einer Putzmittel-Reklame lässt sich gut ­zeigen, wie der Reiniger jeden Dreck mit einem Wisch entfernt. Und wie eine Hausfrau bzw. ein Hausmann nach getaner Arbeit stolz in der blitzsauberen Küche steht.

Doch bei WC-Papier will niemand sehen, wo und wie man es braucht. Wie lässt es sich also beim Publikum beliebt machen?

Am besten mit Ganzkörper-Werbung. Das zumindest hat man sich wohl bei Hakle gedacht. In ihrem Coop-Inserat zur «neuen, samtweichen Hakle Limited Collection» zeigen sie ein hüftschwingendes Model – eingehüllt in mehrere Lagen WC-Papier.

Ich staune, wie findige Werber simples WC-Papier zum Designerkleid veredeln. Was kommt wohl als Nächstes? Etwa eine Reklame für geblümte Toiletten-Feuchttücher, die man wie ein Werk von Van Gogh rahmen und an die Wand hängen kann? Oder eine für WC-Papier in der Qualität einer strapazier­baren Banknote, mit entsprechendem Aufdruck? Dann wäre zumindest
der Zusatz «Limited Collection» kein Witz.