Neupreis für Altpneus
Vorsicht beim Reifenkauf: Was Händler anbieten, ist nicht immer neu. Das kann die Sicherheit beeinträchtigen.
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K-Tipp 16/2004
06.10.2004
Markus Kellenberger - mkellenberger@ktipp.ch
Bald ist es Zeit, die Winterpneus zu montieren. Wer neue Reifen braucht, holt am besten bei Garagen, Pneuhäusern und Internet-Anbietern Offerten ein. Aber Achtung: Es gilt nicht nur auf den Preis zu schauen - einige Händler versuchen, Ladenhüter abzusetzen.
«Akzeptieren Sie keine Reifen, die mehr als zwei Jahre alt sind», sagt dazu Jean-François Menthonnex vom TCS. Tatsache ist: Immer wieder verkaufen Händler Reifen als neu, obschon sie bereits mehrere Jahre gelagert sind. ...
Bald ist es Zeit, die Winterpneus zu montieren. Wer neue Reifen braucht, holt am besten bei Garagen, Pneuhäusern und Internet-Anbietern Offerten ein. Aber Achtung: Es gilt nicht nur auf den Preis zu schauen - einige Händler versuchen, Ladenhüter abzusetzen.
«Akzeptieren Sie keine Reifen, die mehr als zwei Jahre alt sind», sagt dazu Jean-François Menthonnex vom TCS. Tatsache ist: Immer wieder verkaufen Händler Reifen als neu, obschon sie bereits mehrere Jahre gelagert sind. Sie halten sich dabei an die Empfehlung der Reifenhersteller. Die gehen davon aus, dass bis zu fünf Jahre lang gelagerte Pneus als neu bezeichnet werden dürfen. Das ist erlaubt, doch aus Sicht des TCS nicht unbedenklich: Bei solchen Reifen besteht die Gefahr, dass die Gummimischung bei falscher Lagerung frühzeitig altert. Und obschon nicht mehr neu im Sinne eines aktuellen Modells werden sie oft zum Neupreis verkauft.
Wer neue Pneus kauft, hat laut TCS ein Anrecht darauf, wirklich neue zu bekommen, denn auch bei den Reifen macht die Entwicklung nicht halt. Gummimischung und Profile werden laufend verbessert. Zwei, drei Jahre alte Pneus entsprechen also oft nicht mehr dem aktuellsten Stand der Technik. Allein deshalb, so Menthonnex, wäre ein Rabatt gerechtfertigt.
Wie alt ein Pneu ist, steht codiert auf seiner Flanke. Bei ab dem Jahr 2000 produzierten Pneus zeigen die letzten vier Ziffern hinter dem Kürzel DOT das Herstellungsdatum, z. B. 3704. Die ersten zwei Ziffern bezeichnen die Herstellungswoche, die anderen das Herstellungsjahr. Der Pneu wurde also in der 37. Woche im 2004 produziert. Achtung: Lassen Sie sich keine Reifen mit dreistelliger Nummer andrehen. Sie stammen aus dem letzten Jahrhundert.
Das müssen Sie über Reifen wissen
Pneus bestimmen massgeblich, wie sicher ein Wagen bei unterschiedlicher Witterung vorwärts kommt. Deshalb gilt:
- Winterpneus montieren, sobald die Tagestemperaturen unter 7 Grad sinken.
- Informieren Sie sich vor dem Kauf mittels der TCS-Broschüren Winter- bzw. Sommerpneus über gute Reifen. Nichtmitglieder zahlen pro Broschüre Fr. 10.-.
- Das vorgeschriebene Mindestprofil beträgt 1,6 mm. Aus Sicherheitsgründen sollte man Winterpneus mit weniger als 4 mm und Sommerpneus mit weniger als 3 mm Profil jedoch ersetzen.
- Winterreifen sind kein Muss. Wer aber im Winter mit Sommerpneus stecken bleibt und den Verkehr behindert, kann unter Umständen gebüsst werden.
- Verwenden Sie immer vier Sommer- respektive Winterpneus. Bei unterschiedlicher Profiltiefe gehören die «besseren» Pneus (auch bei Vorderrad-Antrieb) an die Hinterachse.
- Sind Reifen älter als 10 Jahre, müssen sie selbst bei genügender Profiltiefe ersetzt werden: Der Gummi wird nämlich spröde. Es drohen Reifenplatzer.
- Kontrollieren Sie einmal im Monat den Reifendruck. Die Angaben stehen im Betriebshandbuch.