Funkwecker unterscheiden sich von normalen Weckern dadurch, dass sie mit einer Antenne ausgerüstet sind. Damit empfangen sie Signale. In der Schweiz ist es das Signal des deutschen Langwellensenders DCF77. Dieser befindet sich in der Nähe von Frankfurt am Main und versorgt die meisten funkgesteuerten Uhren in Westeuropa mit der exakten, durch Atomuhren gesteuerten Zeit. Die Funkwecker aktualisieren das Signal in Intervallen, um Strom zu sparen. In der Zwischenzeit laufen sie wie eine normale Quarzuhr. Heute werden Funkwecker in der Regel mit Batterien betrieben. Sie geben keinen Elektrosmog ab, weil sie nicht an einen Stromkreis angeschlossen sind und selber keine Signale aussenden.
Der K-Tipp schickte zwölf häufig verkaufte Funkwecker mit Preisen zwischen 10 und 50 Franken ins Labor. Die Experten untersuchten Handhabung, Empfangsqualität und Stromverbrauch (siehe Unten «So wurde getestet»).
Das günstigste Produkt auf Rang 3
Erfreulich: Die meisten Modelle erreichten ein gutes Gesamturteil, eines war genügend. Ganz vorne sind die Wecker «Bingo» von TFA und «D.25.002» der Migros-Eigenmarke «Daymond». Auf dem dritten Platz liegt das günstigste Produkt im Vergleich, der Reise-Funkwecker von Pearl mit einem Preis von nur Fr. 9.95.
Die Resultate im Detail: Alle Geräte lassen sich einfach in Betrieb nehmen. Nach dem Einlegen der Batterien stellen sie aufgrund des empfangenen Funksignals die Zeit automatisch ein. Die beiden Durabase-Modelle sind nach rund zweieinhalb Minuten bereit. Fast vier Minuten gedulden muss man sich beim Technoline-Wecker.
Keine Geräusche in 30 Zentimeter Abstand
Die Wecker empfangen auch schwache Funksignale gut. Das heisst, sie funktionieren einwandfrei, selbst wenn sie etwas vom Fenster weg im Raum platziert sind. Zudem eignen sie sich für empfindliche Schläfer. In 30 Zentimeter Abstand konnten die Tester keine Geräusche feststellen.
Elf der zwölf Wecker haben eine Alarmfunktion mit Tönen, die immer lauter werden. Wer eher sanft aus dem Schlaf geholt werden möchte, ist mit dem Irox-Wecker gut bedient: Sein Weckalarm beginnt bei rund 44 Dezibel und steigt auf 53 Dezibel an, was in etwa dem Geräusch von Regen oder eines Kühlschranks entspricht. Mit 68 bis 77 Dezibel deutlich lauter ist der Weckalarm bei den Modellen von Contronic und Hama. Das ist vergleichbar mit einem Staubsauger oder dem Schleudern einer Waschmaschine. Der Technoline-Wecker hat nur eine einzige Wecktonlautstärke von 67,8 Dezibel.
Das Alarmsymbol ist kaum zu erkennen
Die Wecker von Daymond und Telefunken können mit dem besten Display und grossen Zahlen aufwarten. Die zuschaltbare Hintergrundbeleuchtung leuchtet die Anzeige sehr gleichmässig aus, sodass sich die Zeit auch nachts problemlos ablesen lässt. Ebenfalls gut leserlich im Dunkeln ist der Pearl-Wecker dank seiner sehr hellen Hintergrundbeleuchtung. Im Vergleich dazu eher schwach beurteilte das Labor die Beleuchtung bei den beiden Durabase-Modellen.
Das Alarmsymbol – eine kleine Glocke – ist bei allen Weckern zu klein dargestellt. Nachts erkennt man deshalb kaum, ob die Weckfunktion eingeschaltet ist. Immerhin: Bei den Modellen von TFA, Daymond, Pearl und Telefunken lässt sich anhand der Stellung des Schalters erfühlen, ob der Alarm aktiviert ist.
Praktisch ist es, wenn die Tasten gut positioniert und einfach zu bedienen sind. Top sind hier die Produkte von TFA, Braun und Daymond. Beim Intertronic-Wecker hingegen befinden sich die Einstellknöpfe auf der Rückseite. Beim Technoline-Gerät sind die Tasten klein und wackelig, was die Bedienung erschwert.
Ein guter Wecker hat einen stabilen Stand und rutscht nicht. Sehr sicher stehen die beiden würfelförmigen Modelle im Test, die von Irox und Hama. Schmale Wecker wie etwa der «BNC008» von Braun kippen leichter um. Der Daymond-Wecker rutscht auch auf glatten Flächen nicht weg.
So wurde getestet
Das Labor PZT in Wilhelmshaven (D) untersuchte im Auftrag des K-Tipp zwölf Funkwecker nach folgenden Kriterien.
Handhabung: Die Fachleute beurteilten, wie einfach sich die Wecker in Betrieb nehmen lassen. Ist die Anleitung verständlich und die Bedienung selbsterklärend? Sind die Tasten praktisch? Lässt sich die Weckzeit einfach programmieren? Wie laut ist der Weckalarm? Ist das Display gut ablesbar – sowohl bei Tageslicht wie auch im Dunkeln? Stehen die Wecker stabil, oder kippen sie leicht? Sind unerwünschte Geräusche wahrnehmbar?
Empfangsqualität: Es wurde gemessen, wie gut die Wecker die Zeitsignale empfangen, auch wenn diese nur schwach sind. Zudem wurde erfasst, wie lange es dauert, bis das Signal empfangen wird.
Stromverbrauch: Das Labor bewertete den Stromverbrauch bei normalem Betrieb, während des Weckalarms und bei aktiver Hintergrundbeleuchtung.