Nicht wirklich «freie Fahrt»

Wer meint, das Gleis 7 sei ein Generalabo für die Zeit nach 19 Uhr, kann teure Überraschungen erleben. Denn es gilt längst nicht überall. Und bald schlägt es 30 Prozent auf.

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K-Tipp 12/2011

13.06.2011

Letzte Aktualisierung:
14.06.2011

Marco Diener

«Freie Fahrt ab 19 Uhr.» Mit diesen Worten werben die SBB fürs «Gleis 7». Mit diesem Jahresabo können Jugendliche bis 25 nach 19 Uhr gratis öffentliche Verkehrsmittel benützen. Preis: Fr. 99.–. Ende Jahr wird das Abo «Gleis 7» zwar 30 Prozent teurer. Aber günstig ist es nach wie vor.

Nur: Das mit der «freien Fahrt» muss relativiert werden. Mit einem Generalabo hat das «Gleis 7» nur...

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In Postautos gilt das «Gleis 7» nicht.
Auch in den Verkehrsmitteln der meisten Städte ist es nicht gültig. Ausnahmen: Aarau AG, Burgdorf BE, Chur GR, Langenthal BE, Lenzburg AG, Nyon VD, Rapperswil SG, Siders VS, Sitten VS und Yverdon VD.
Uneinheitlich auch die Privatbahnen: Die Biel-Täuffelen-Ins-Bahn ist inbegriffen, der Regionalverkehr Bern–Solothurn nicht.
Auf den Bodensee- Schiffen gilt dieses Abo, auf den Zürichsee-Schiffen aber nicht.

Geltungsbereich: Nur was für Insider

«Gleis 7»-Käufer erhalten zwar eine Übersichtskarte mit dem Geltungsbereich, aber die Karte ist nicht vollständig. Deshalb gibts einen Verweis aufs Internet.

Aber auch jene, die im Ausgang Internet-Zugang haben, stehen vor Rätseln. Denn die Liste mit den beteiligten Transportunternehmen ist nur für Insider verständlich. Oder wer weiss schon, dass mit «BLS-sez» die ehemalige Spiez-Erlenbach-Zweisimmen-Bahn gemeint ist?

Uneinheitlich ist der Geltungsbereich des «Gleis 7», weil jedes Transportunternehmen selber entscheidet, ob es mitmacht. Jahr für Jahr kommen zwar ein paar hinzu. Doch es lockt zu wenig Geld, als dass für die Transportunternehmen ein grosser Anreiz bestünde, ins Geschäft einzusteigen.

Deshalb wird das «Gleis 7» auch nach der Preiserhöhung vom Dezember ein Flickwerk bleiben. Und zum Beispiel in den Postautos weiterhin nicht gelten. «Wir werden frühestens in einem oder zwei Jahren wieder prüfen, ob wir mitmachen wollen», sagt Post-Sprecher Mariano Masserini.

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