Noch immer Wirrwarr am Regal

Die Schweizer Detailhandels-Riesen Coop und Migros tun sich noch immer schwer mit der korrekten Preisanschrift an den Regalen. Das zeigt eine K-Tipp-Stichprobe erneut.

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K-Tipp 03/2012

04.02.2012

Letzte Aktualisierung:
07.02.2012

Marco Diener

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Grossmundig hatte die Migros im Herbst 2010 angekündigt: «Preise am Regal schaffen Klarheit.» Und: «Wir sind für die grosse Neuerung gerüstet.» Sowie: «Die Mitarbeiter haben sich schnell an das neue System gewöhnt.»

Dann die Ernüchterung: Der K-Tipp zeigte Anfang letzten Jahres, dass von Klarheit nicht die Rede sein konnte (siehe Ausgabe 1/2011). Preisschilder fehlten oder waren vertauscht. Und zwar nicht nur in einzelnen Filialen, sondern in allen zwölf, die der K-Tipp in Basel, Bern und Zürich besucht hatte. «Wir sind noch in der Lern- und Ausbildungsphase», entschuldigte sich die Migros damals.

Mühsame Suche nach Preisen

Und heute? Wesentlich besser sieht es nicht aus, wie eine aktuelle K-Tipp-Stichprobe zeigt:

In allen besuchten Filialen fand der K-Tipp ohne Mühe etliche Produkte, bei denen das Preisschild fehlte. Zum Beispiel beim Feldschlösschen-Bier Premium bei Coop. Das ist für Kunden ärgerlich, denn sie haben keine Ahnung, wie viel die Produkte kosten – der Preis ist ja nicht mehr auf der Verpackung aufgedruckt.
Bei manchen Artikeln waren falsche Preisschilder angebracht. Ein Beispiel: In einer Migros-Filiale lagen in einem Kistchen Zitronen aus der Billiglinie M-Budget. Angeschrieben war aber der Preis für Clementinen aus der Kinderlinie Lilibiggs.
Nicht immer sind die Fehler so offensichtlich. In der Migros lag das Bio-Brot «Twister Rustico» bei einem Preisschild mit der Aufschrift «1.10». Doch es kostet fast das Dreifache.
In den Tiefkühlern von Coop ist es oft unmöglich, herauszufinden, was wie viel kostet: Zu gross ist das Durcheinander.
Vor Wochen schon hat die Migros den Preis für ihr M-Budget-Birchermüesli geändert. Aber in vielen Filialen hängt noch immer das alte Preisschild.

Die Migros ist sich der Schwächen bewusst. Sie schreibt: «Wir werden alles daransetzen, die Fehlerquote zu minimieren. Absicht steckt sicher nicht hinter den Fehlern.»

Und wie siehts bei Coop aus? Immerhin hat Coop schon rund zehn Jahre Erfahrung mit der Regalanschrift. Die Situation ist trotzdem nicht viel besser. Auch hier fehlen Preisschilder, auch hier sind Schilder vertauscht, und auch hier fehlt in gewissen Tiefkühlern jegliche Übersicht.

Dennoch behauptete Coop gegenüber dem K-Tipp zunächst: «Die Qualität der Regalbeschriftungen ist grundsätzlich sehr gut und nach klaren Richtlinien umgesetzt.» Und gab dann doch zu: «Wo gearbeitet wird, passieren aber auch Fehler.»

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