Es handle sich um ein «diätetisches Lebensmittel für besondere medizinische Zwecke», heisst es auf der Packungsbeilage von Imunologic. Es sei geeignet zur «diätetischen Behandlung von Krebserkrankungen», «Sekundärinfektionen bei Aids» und «speziellen Allergien». Wer sich mit einem Vertreter trifft, hört Lobeshymnen wie: «Imunologic wurde im Rahmen einer Studie an Aids-Patienten abgegeben. Nach drei Monaten konnte über die Hälfte der Studienteilnehmer wieder einer geregelten Arbeit nachgehen.» Eine Monatsration kostet rund 200 Franken. Der Vertreter versichert auch, dass «sämtliche Produkte in der Schweiz bewilligt» seien.

Solche Lebensmittel müssten beim Bundesamt für Gesundheit (BAG) gemeldet und allenfalls geprüft werden. Doch beim BAG hat man von der Firma Nova Nutria noch nie etwas gehört. Deshalb sei der Verkauf von Imunologic illegal. Da Nova Nutria ihren Sitz in Baar ZG hat, ist der Kanton Zug zuständig. Der stellvertretende Zuger Kantonschemiker Marcel Rutschmann wundert sich über die Heilsanpreisungen von Imunologic. Sie gehen für ihn «weit über das Erlaubte und Mögliche» hinaus.

Nova Nutria verspricht gegenüber dem K-Tipp Besserung: Die Packungsbeilage werde angepasst, mit dem BAG stehe man in Kontakt, und die Verkäufer würden neu geschult.